Polizei und Datenschützer warnen aktuell auch in Südbaden vor einer neuen Betrugsmasche namens "Smishing", bei der Smartphone- und Tabletnutzer gefälschte SMS mit angeblichen Infos über eine ausstehende Brief- oder Paketsendung erhalten.
Die Nachrichten haben auf den ersten Blick den Anschein, als hätten sie bekannte Paketdienste verschickt und erhalten meist einen Link zu einer Webseite, auf der der Nutzer angeblich weitere Details zur Bestellung oder dem Versandstatus erhält.
Stattdessen lotsen die Betrüger einen dabei auf eigene Webseiten um. Die enthalten entweder Viren, Trojaner und andere Schadsoftware, die automatisch auf dem Endgerät des Opfers installiert wird. Das kann ein Einfallstor für weitere Schädlinge darstellen oder sogar Kosten verursachen.
Oder die Webseite versucht vertrauliche Daten abzugreifen, indem sie beispielsweise die User auffordert, Nutzername und Passwort des verknüpften Google-Accounts einzugeben. Ist das eigene Endgerät erst einmal infiziert, kann es auch weitere Schad-SMS an verschiedene Kontakte weiterschicken.
Vereinzelt sind auch schon Fälle bekannt geworden, in denen die Cyber-Kriminellen über abgegriffene Zugangsdaten Gespräche mithören und Nachrichten mitlesen konnten.
Grundsätzlich kann die Masche alle Geräte betreffen, die einen Mobilfunkempfang besitzen.
(fw)
Im Kampf gegen Terror und Verbrechen will Bundesjustizminister Heiko Maas in die Offensive gehen. Er fordert, dass Telefongespräche und SMS gespeichert werden. Für bis zu zehn Wochen. Maas sagte heute in Berlin, dass es im wesentlichen darum gehe, Höchstspeicherfristen für Telefoniedaten, Standortdaten und IP-Adressen festzusetzen, um schwere Verbrechen wie Mißbrauchsfälle, Menschenhandel, Kinderpornografie oder Totschlag besser aufgeklärt werden können. Daten zum E-Mail-Verkehr will er hingegen nicht speichern lassen. Kritik zum Vorhaben kommt unter anderem aus den eigenen Parteireihen: Unter anderem die Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann hatte die Vorhaben der Sozialdemokraten bei der Vorratsdatenspeicherung im Vorfeld scharf verurteilt.
Der US-Geheimdienst NSA kann bei jedem zweiten deutschen Handy alle Gespräche mithören und Nachrichten mitlesen. Das hat der frühere Behördenmitarbeiter Edward Snowden am Freitag enthüllt. Der Geheimdienst hat dazu die Zugriffscodes beim weltweit größten Hersteller Gemalto von SIM-Karten gestohlen. Damit können sie auf alle Handys und Smartphones zugreifen, in denen die Karten verbaut wurden. Der Kartenhersteller produziert rund zwei Milliarden SIM-Karten im Jahr.