Das Regierungspräsidium (RP) Freiburg bietet im November eine zweitägige Ausbildung zum ehrenamtlichen Biberberater an. An dem kostenlosen Kurs in Feldberg-Altglashütten können alle teilnehmen, die sich für den Naturschutz engagieren wollen und gerne mit Menschen zu tun haben - nicht nur mit Bibern. Biberberater unterstützen die Naturschutzbehörden bei der Beratung zum Umgang mit dem streng geschützten Biber. Sie sind erste Ansprechpartner vor Ort, wenn Konflikte zum Beispiel in der Landwirtschaft oder im Straßenverkehr gelöst werden müssen.
Der Biber ist in weiten Teilen Baden-Württembergs wieder heimisch geworden – so auch im Regierungsbezirk Freiburg. Entsprechend uneins sind sich Mensch und Nager hier und da, wo oder mit welchem Holz ein Damm gebaut, ein Gewässer gestaut oder ein Baum gefällt werden sollte. Konflikte sind da vorprogrammiert, wenngleich sich Mensch und Biber im überwiegenden Großteil der Fälle gut verstehen und nebeneinander leben können.
Nur dort, wo Nutzland auf Gewässer trifft, kann es zu Problemen kommen. Denn der Biber hält sich nicht an Grundstücksgrenzen oder forstamtliche Auflagen. Er gestaltet die Landschaft so, wie es ihm sein Instinkt vorgibt. Und genau an dieser konfliktbehafteten Schnittstelle zwischen Mensch und Tier setzt der Biberberater an. Er berät Menschen bei Problemen mit den Großnagern, bei Ausgleichszahlungen für Schäden und fast allen Themen rund um den Biber.
Die Ausbildung kann jeder absolvieren, der sich für Naturschutz engagieren willen, teilt das Regierungspräsidium Freiburg mit. Der zweitägige Lehrgang umfasst einen theoretischen Schulungstag sowie einen Praxistag im Gelände. Vermittelt werden Kenntnisse zur Biologie des Bibers sowie Prävention und Konfliktlösung. Die Kurstage sind am 18. und 25. November 2023 jeweils von 9 bis 16 Uhr. Bei Bedarf wird für den Geländetag ein Alternativtermin am 9. Dezember angeboten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Nach erfolgreicher Ausbildung wird man von den Naturschutzbehörden der jeweiligen Landkreise bei Bedarf berufen.
Für die Anmeldung sowie für weitere Informationen können Interessierte bis spätestens 15. November 2023 das RP kontaktieren: bibermanagement@rpf.bwl.de. Für eine telefonische Auskunft stehen Tobias Kock (0761/208-4223) und Janina Heck (0761/208-4156) zur Verfügung.
(br)
Zwischen Mauereidechse, Dohlenkrebs und Wimperfledermaus bietet das sogenannte Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) Kandelwald/Rosskopf/Zartener Becken eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Diese zu schützen hat sich das Freiburger Regierungspräsidium (RP) zur Aufgabe gemacht und erarbeitet momentan einen Managementplan. Knapp 2200 Hektar umfasst das besagte Gebiet, das unter anderem das Freiburger Stadtgebiet sowie die Gemeinden Glottertal, Waldkirch, Gundelfingen und Kirchzarten umfasst. Es ist eines von 212 FFH-Gebieten in Baden-Württemberg.
Stadt und Natur auf engem Raum vereint, dafür stehen Freiburg und ganz Südbaden. Diesen Spagat erfolgreich fortzusetzen haben sich deshalb auch die Behörden in der Region zum Ziel gemacht. Der neue Managementplan fasst nun Ziele und Empfehlungen zusammen, mit deren Hilfe die Natur im neu ausgewiesenen FFH-Gebiet besser geschützt und erhalten werden soll.
Das Spektrum des Lebens in und um Freiburg eingefangen haben deshalb auch die Naturfilmer Robert Brinkmann und Paul Köhler. Ihre Bilder haben sie in einem 13-minütigen Dokumentarfilm, den das Regierungspräsidium Freiburg in Auftrag gegeben hat, verewigt. Er soll die Bedeutung der europäischen FFH-Gebiete veranschaulichen - unter anderem mit einem Flug über den Kandelgipfel oder den Rosskopf und Bildern aus den tiefen Kernwäldern der Region. Der Film ist auf der Internetseite des RP unter „Aktuelles“ zu sehen.
(br)