Kritik – baden.fm https://www.baden.fm Das Radio für Freiburg und Südbaden. Aktuelle Nachrichten, Videos und Veranstaltungen aus der Region. Mit Livestream, Ticketshop und Mediathek. Mon, 13 Jan 2025 11:07:06 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.7.2 https://www.baden.fm/wp-content/uploads/2016/06/cropped-badenfm-32x32.png Kritik – baden.fm https://www.baden.fm 32 32 Nationalpark-Erweiterung im Schwarzwald: Ministerin will Anwohnern Sorgen nehmen https://www.baden.fm/nachrichten/nationalpark-erweiterung-im-schwarzwald-ministerin-will-anwohnern-sorgen-nehmen-2522110/ Mon, 13 Jan 2025 11:07:06 +0000 https://www.baden.fm/?p=2522110

Bei einer Bürgerveranstaltung ging die Landesministerin auf die Sorgen der Anwohner ein

Trotz Bedenken aus der Bevölkerung und der Lokalpolitik soll die Fläche des Nationalparks Schwarzwald erweitert werden. Daran ließ Landesumweltministerin Walker (Grüne) bei einer Bürgerveranstaltung in Baiersbronn keinen Zweifel.

Sie versuchte aber auch Bedenken von Kritikern auszuräumen und versprach, dass sich für die Anwohner der betroffenen Flächen nur wenig ändern werde. So sollen sie zum Beispiel auch in Zukunft im Wald Beeren und Pilze sammeln können. Auch Spaziergänge sollen in dem Areal weiterhin erlaubt bleiben. Der Wald bleibe frei zugänglich und es dürfe keine Nachteile für Anwohner geben, betonte Walker. 

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Lokalpolitik läuft Sturm gegen Pläne zur Schließung von Notfallpraxen https://www.baden.fm/nachrichten/lokalpolitik-laeuft-sturm-gegen-plaene-zur-schliessung-von-notfallpraxen-2286020/ Thu, 17 Oct 2024 16:29:12 +0000 https://www.baden.fm/?p=2286020

Erst schrieben 18 Bürgermeister einen offenen Brief - jetzt legen 18 Landräte nach

Die Kritik an der geplanten Schließung weiterer Notfallpraxen in Baden-Württemberg reißt nicht ab. Immer mehr Kommunalpolitiker im Land laufen Sturm gegen die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung.

Erst schrieben 18 Bürgermeister einen Brief an Baden-Württembergs Gesundheitsminister Lucha. Jetzt legen 18 Landräte nach. Unter den Unterzeichnern eines weiteren offenen Briefs an Lucha sind auch die Landräte von Landkreis Lörrach, dem Kreis Breisgau-Hochschwarzwald und des Ortenaukreises. Die geplanten Schließungen würden sich nicht am tatsächlichen Bedarf und an der Lebenswirklichkeit der Patienten orientieren, heißt es in dem Schreiben. 

(rüm)

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Kretschmann rudert nach massiver Kritik an Arbeitszeit-Idee für Lehrer zurück https://www.baden.fm/nachrichten/kretschmann-rudert-nach-massiver-kritik-an-arbeitszeit-idee-fuer-lehrer-zurueck-934119/ Tue, 26 Apr 2022 18:01:35 +0000 https://www.baden.fm/?p=934119

Der Ministerpräsident sprach sich dafür aus, dass Teilzeit-Lehrkräfte jeden Tag eine Stunde länger arbeiten sollten

Der Vorschlag von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (GRÜNE) zu längeren Arbeitszeiten an den Schulen stößt auf heftigen Gegenwind. Gewerkschaften sind empört, weil der Regierungschef eine zusätzliche Stunde für Lehrkräfte ins Spiel gebracht hat, um eine bessere Bildung im Land zu gewährleisten. Aber auch Berufsverbände zeigen ihm die Rote Karte und werfen der Landesregierung vor, nicht schon vor Jahren mehr Geld in den Ausbau von Stellen gesteckt zu haben. Am Tag danach ist der Landesvater am Dienstag (26.04.2022) nun wieder ein Stück weit zurückgerudert.

Die Freiburger Landeschefin der Bildungsgewerkschaft GEW Monika Stein nannte die Idee "total daneben". Teilzeit-Lehrkräfte würden nicht deshalb weniger arbeiten, weil es Spaß mache, weniger Geld zu verdienen, sondern weil es für sie notwendig ist, in Teilzeit zu arbeiten, um ihren Beruf gut ausüben zu können. Dabei geht es aus Steins Sicht vor allen Dingen auch um den Anspruch, Familie und Arbeit unter einen Hut zu bekommen.

Philologen-Chef spricht von Lehrern und Schülern als "Kretsch-Test-Dummies"

Ähnlich sieht das Gerhard Brand vom Verband Bildung und Erziehung. Er bemängelt, dass das Thema Arbeitszeit ausgerechnet in einer Phase aus der Schublade geholt werden, in der viele Lehrer wegen der Pandemie und des Ukrainekriegs ohnehin schon lange ohne Murren bis zum Anschlag gearbeitet hätten. Er hält Kretschmanns Vorschlag für nicht praxistauglich, auch wenn es nun etwa gerade eine große Welle der Hilfsbereitschaft für die tausenden ukrainischen Flüchtlingskinder im Land gibt - gerade von pensionierten Lehrkräften und Lehramtsstudenten.

Ralf Scholl vom Philologenverband bezeichnete Kretschmanns Vorstoß als unverantwortlich. Als Schüler oder Lehrer in Baden-Württemberg fühle man sich seiner Ansicht nach mittlerweile als "Kretsch-Test-Dummy": Er behauptet, man werde ins Schulsystem gepackt und das lasse die Landesregierung dann gegen die Wand fahren.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes Heinz-Peter Meidinger hält zwar einen Appell für freiwillige Mehrarbeit für sicherlich erlaubt. Deutschland bräuchte aber momentan wahrscheinlich über 20.000 zusätzliche Lehrkräfte und niemand weiß, wo diese herkommen könnten. Auch ukrainische Lehrer seien zwar eine Hilfe, könnten aber nicht die Lösung des Problems bringen.

Ministerpräsident verwies auf hohen Lehrerinnen-Anteil in Teilzeit-Beschäftigung

Kretschmann hatte auf einer Podiumsdiskussion am Montagabend längere Arbeitszeiten für Lehrkräfte im Land ins Gespräch gebracht, um die Bildung im Land zu erhöhen. Er betonte, dass viele Lehrkräfte Frauen seien und viele von ihnen in Teilzeit arbeiten würden. Wenn von ihnen alle eine Stunde mehr arbeiten würden, dann hätte er 1.000 Lehrer mehr, die er dringend brauche, sagte der Regierungschef. Außerdem sieht er bei den Schulen eine zentrale Rolle im Kampf gegen den anhaltenden Fachkräftemangel in der Wirtschaft.

Nach der massiven Kritik hatte Kretschmann am Dienstagmittag bei der Regierungspressekonferenz eingeräumt, dass es sich bei seinem Vorschlag um eine spontane Äußerung gehandelt habe, die er aus nachträglicher Sicht besser gelassen hätte.

Im Südwesten arbeiten rund 110.000 Lehrkräfte an den allgemeinbildenden Schulen. Vor allem an den Grundschulen ist der Anteil von Frauen dabei im Schnitt überproportional groß.

(fw) / dpa

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Ärzte im Südwesten stellen sich klar gegen Rationierung von Biontech-Impfstoff https://www.baden.fm/nachrichten/aerzte-im-suedwesten-stellen-sich-klar-gegen-rationierung-von-biontech-impfstoff-800301/ Mon, 22 Nov 2021 04:34:58 +0000 https://www.baden.fm/?p=800301

Die Landesärztekammer kritisiert eine entsprechende Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Spahn scharf

Die Landesärztekammer in Baden-Württemberg hält rein gar nichts von den Plänen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Auslieferung des Biontech-Pfizer-Impfstoffs in der Corona-Pandemie zu rationieren. Die Vertreter der rund 70.000 Mediziner im Südwesten haben seine Entscheidung am Sonntag (21.11.2021) als "planlos und unüberlegt" kritisiert.

Wenn jetzt verfügbare Impfstoffe gegen das Coronavirus von der Politik gezielt zurückgehalten werden sollen, sorge das für maximale Verunsicherung in der Ärzteschaft und bei den impfwilligen Bürgern, betont Landesärztekammer-Präsident Dr. Wolfgang Miller:

Die Krankenhäuser im ganzen Land liegen in der Bekämpfung der Pandemie seit Monaten über der Belastungsgrenze. Und auch die Teams in den Praxen arbeiten bis zum Umfallen. Zu den Infektwellen und den Corona-Abstrichen kommen noch die Impfungen. Für die nächsten Wochen wurden bereits zahllose Impftermine vereinbart und dazu passend Impfstoffe geplant. Noch vor Kurzem war zugesagt worden, dass alle Impfstoffe uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Jetzt wird diese Planung von der Politik über den Haufen geworfen.

Der Bundesgesundheitsminister würde damit massiv erhöhten Beratungsbedarf in den Praxen erzeugen und Patienten verunsichern, so Miller weiter. Er glaubt, dass so auch Zeit verloren geht, die eigentlich für das Impfen eingeplant war. Damit stärkt die Landesärztekammer bei dem Thema auch Landesgesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) den Rücken. Dieser hatte die eingeschränkten Biontech-Lieferungen bereits zuvor als "fatales Signal" bezeichnet.

Spahn verspricht sich von dem Schritt hingegen, dass so in Deutschland mehr der bereits vorhandenen und eingelagerten Impfdosen des Herstellers Moderna zum Einsatz kommen werden, die ansonsten bald abzulaufen drohen und im schlimmsten Fall ungenutzt entsorgt werden müssten.

Dringender Aufruf zum Impfen - zum Beispiel bei landesweitem Aktionstag

Dass die vierte Welle der Pandemie auch den Südwesten noch einmal so hart treffen konnte, liegt nach Auffassung der Kammer vor allem daran, dass das Impfen in den letzten Wochen und Monaten nur langsam vorangeschritten sei. Das wiederum habe nichts mit Unfähigkeit der Ärzte zu tun, sondern vor allem mit Fehleinschätzungen der Politik, sowie mit einer nach wie vor großen Impfskepsis in Deutschland, so die scharfe Kritik der Kammer.

Falls die Infektionen im Südwesten weiterhin zunehmen, könne das zu einer ersten gesundheitlichen Gefahr für die gesamte Gesellschaft werden, warnen die Deligierten der Versammlung der Ärztevertreter. Sie rufen daher noch einmal dringend zu einer Impfung gegen Corona auf und betonen, dass ungeimpfte Menschen nicht nur ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen würden, sondern dass sie auch alle Menschen gefährden, mit denen sie in Kontakt kommen - sei es am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder unterwegs beim öffentlichen Nahverkehr.

Für den kommenden Samstag (27.11.2021) hat Baden-Württemberg eine landesweite Impfaktion unter dem Motto "Wir impfen für Ihr Leben gern" auf die Beine gestellt. Neben den normalen Anlaufstellen für die Coronaschutzimpfung wie den Hausarztpraxen oder den Impfstützpunkten sollen dann auch an vielen öffentlichen Gebäuden und auf öffentlichen Plätzen im Südwesten zusätzliche Impfangebote bereitstehen - und zwar grundsätzlich erst einmal für alle Menschen ab zwölf Jahren.

(fw)

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SC Freiburg lehnt geplante Super League als „egoistische Idee“ ab https://www.baden.fm/nachrichten/sc-freiburg-lehnt-geplante-super-league-als-egoistische-idee-ab-736273/ Tue, 20 Apr 2021 13:50:57 +0000 https://www.baden.fm/?p=736273

Der Sport-Club hat bei seiner Kritik gegen die Pläne sehr deutliche Worte gefunden

Von einer möglichen neuen Super League im europäischen Profifußball hält der SC Freiburg überhaupt nichts. Der komplette Vorstand des südbadischen Bundesligisten kritisiert die Pläne als - so wörtlich - "egoistische Idee von ein paar wenigen, dem Sport völlig entrückten Clubs".

Schon jetzt stellen Teile der geplanten Reform für die UEFA Champions League aus Sicht des Sport Clubs Schritte in die falsche Richtung dar. Diese würden auch schon jetzt vorhandene finanzielle Ungleichgewicht im Profifußball weiter verstärken, so die Kritik.

Der Vereinsvorstand spricht sich hingegen dafür aus, dass ausschließlich die sportliche Qualifikation in den nationalen Ligen an die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben entscheiden sollte. Ähnlich deutlich hat sich am Dienstag (20.04.2021) auch SC-Kapitän Christian Günter positioniert:

Da mag der andere Verein noch so viel größer sein und noch so viel mehr Geld haben, aber wenn sie es sportlich nicht hinbekommen, dann hat es der kleinere Verein verdient. Diese ganzen Werte tritt diese Super League mit Füßen.

Insgesamt hatten sich in Europa zwölf Clubs für die Gründung einer solchen neuen Liga stark gemacht. Zu den Vorreitern zählten dabei unter anderem der FC Arsenal und Tottenham Hotspur. Kritiker werfen den Plänen vor, dass es dann nicht mehr darum ginge, Fußball zu spielen, um erfolgreich zu sein.

Stattdessen würde vor allen Dingen zählen, wer den größten Investor im Rücken hat. Auch die Deutsche Fußball Liga lehnt jedes Konzept einer europäischen Super League für die wirtschaftlich stärksten Vereine als unverantwortlich und imageschädigend für den Sport ab.

dpa / (fw)

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Bildungsgewerkschaften halten Schulöffnungen für einen Fehler – Land widerspricht https://www.baden.fm/nachrichten/bildungsgewerkschaften-halten-schuloeffnungen-fuer-einen-fehler-land-widerspricht-728606/ Fri, 19 Mar 2021 14:15:22 +0000 https://www.baden.fm/?p=728606

Trotz Teststrategie steht der Regelbetrieb an den Schulen in der Kritik

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) wie auch der Gewerkschaftsbund Verdi kritisieren den Zeitpunkt für die Rückkehr in den rewgelbetrieb an Schulen. Seit Wochenbeginn besuchen Schülerinnen und Schüler bis Klasse sechs in Baden-Württemberg, nach wochenlangem Lockdown, wieder die Schulen - ohne Abstand, ohne Wechselunterricht. Grundschulen sind vom Wechselunterricht in den Regelbetrieb übergegangen. Ältere Schüler (ab Klasse sieben) bleiben - mit Ausnahme der Abschlussklassen - bis nach den Osterferien im Fernunterricht.

Lehrer haben uns in einer Umfrage wissen lassen, dass sie Angst haben zu unterrichten."

"Es hätten zunächst die Voraussetzungen für einen sicheren Unterricht erfüllt werden müssen", sagt die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin, Hanna Binder. "Das wurde zu schnell umgesetzt und auch die Maskenpflicht an den Grundschulen kam viel zu spät." Die Landesregierung habe ignoriert, dass die britische Mutation des Coronavirus aktuell im Land grassiert. "Da hätte man handeln müssen", sagt deshalb der VBE-Landesvorsitzende Gerhard Brand. "Die Lehrer haben uns in einer Umfrage wissen lassen, dass sie Angst haben zu unterrichten." Die Impfstrategie des Landes habe sich als Katastrophe entpuppt.

Lehrerinnen und Lehrer sollten, ginge es nach dem VBE, nur unterrichten dürfen, wenn sie ausreichend vor dem Coronavirus geschützt sind. "Nur wer geimpft ist, sollte in der aktuellen Pandemie-Situation unterrichten, alles andere ist unverantwortlich."

Die Kultusministerien der Länder sind hingegen überzeugt, dass die Schulen in Deutschland so lange wie möglich offengehalten werden müssen. Dabei sollten Lehrkräfte im Präsenzunterricht zugleich Vorrang beim Impfen bekommen. Darauf habens ich die Kultusminister in ihrer gemeinsamen Konferenz verständigt.

(br)

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Aktivisten in Freiburg kritisieren Versäumnisse beim Gesundheitssystem https://www.baden.fm/nachrichten/aktivisten-in-freiburg-kritisieren-versaeumnisse-im-gesundheitssystem-627483/ Mon, 06 Apr 2020 09:37:41 +0000 https://www.baden.fm/?p=627483

Kritik: Den Beschäftigen in den Krankenhäusern nur zu applaudieren reicht nicht aus

Über eine Protestaktion mit Transparenten vor den Freiburger Kliniken fordern Unterstützer des "Netzwerks solidarisches Gesundheitswesen" seit Montag (06.04.2020) fairere Regeln im Gesundheitssystem nach dem Ende der Coronavirus-Pandemie. Die Aktivisten haben an verschiedenen Krankenhaus-Standorten im Stadtgebiet Banner aufgehängt, die auf mutmaßliche Missstände bei der Personalpolitik und bei der Privatisierung von Kliniken hinweisen sollen.

Dabei geht es ihnen konkret um einen massiven Mangel an Pflegekräften, der in vielen Gesundheitszentren vorherrschen soll. Verantwortlich machen sie dafür die bundesweite, politische Entwicklung, dass Krankenhäuser immer stärker auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet und aus der öffentlichen Hand hin zu privaten Anbietern gegeben wurden. Der Sprecher des Netzwerkes, Paul Brettel kritisiert:

Die Gesundheitsversorgung sollte Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge sein und niemand sollte mit ihr Profit erwirtschaften können.

Durch die private Trägerschaft in der Gesundheitsversorgung, Pharmaindustrie und Medizingeräteproduktion mache sich die Gesellschaft seiner Auffassung nach erpressbar. Das würden die aktuellen Preisexplosionen und Lieferengpässe bei Schutzbekleidung und wichtigen Medikamenten wie Narkosemittel für die Intensivstationen momentan deutlich machen. Die Aktivisten fordern deshalb, dass Krankenhäuser und die Produktion medizinisch notwendiger Güter auch staatlich organisiert und demokratisch kontrolliert werden müssten.

Risikozuschlag beim Gehalt für Klinikmitarbeiter gefordert

Mit Blick auf den bevorstehenden Höhepunkt der ersten Covid-19-Infektionswelle in Südbaden geht es ihnen außerdem darum, die vorhandenen Krankenhausmitarbeiter in der Region so gut es nur geht zu entlasten. Dafür fordert das Netzwerk eine Stärkung und Einhaltung der geltenden Sicherheits- und Hygienestandards an den Kliniken und Pflegeheimen, dass sich nicht noch mehr Arbeit auf noch weniger Schultern verteilt und einen finanziellen Risikozuschlag für das gesamte medizinische Personal. Schon im Normalbetrieb seien viele Kliniken unterbesetzt und teilweise auch in versorgungsrelevanten Bereichen nicht ausreichen finanziert, so die Kritik.

Und auch ein weiteres Thema bewegt die Unterstützer des Netzwerks: Die sprechen sich dagegen aus, dass geflüchtete Menschen während der Pandemie weiterhin in Massenunterkünfte wie in den Erstaufnahmestellen untergebracht werden. Stattdessen kommt nun der Vorschlag, Flüchtlinge stattdessen vorübergehend in leerstehenden Ferienwohnungen oder Hotels unterkommen zu lassen, um so auch für einen besseren Infektionsschutz für die betroffenen Menschen zu sorgen.

Gesundheitsministerium rechnet mit Verschärfung der Lage über Ostern

Die grün-schwarze Landesregierung sieht die Krankenhäuser in Baden-Württemberg bislang vergleichsweise gut auf die Pandemie eingestellt. Momentan geht es ihr vor allem darum, bis zu 3800 Beatmungsplätze im Land für schwerstkranke Covid-19-Patienten zu schaffen und auch darüber hinaus genügend weitere Klinikbetten für den Ernstfall bereitzustellen. Gleichzeitig rechnet auch Gesundheitsminister Manne Lucha (GRÜNE) damit, dass bei weiter steigenden Infektionszahlen auch die Mediziner im Südwesten schon bald an ihre Grenzen stoßen könnten.

Das Netzwerk solidarisches Gesundheitswesen versteht sich selbst als Zusammenschluss aus Freiburgern in verschiedenen Gesundheitsberufen, Gewerkschaften, Studierenden und politischen Aktivisten.

(fw)

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Kliniken Lörrach fordern Nachbesserungen bei der Entlastung der Krankenhäuser https://www.baden.fm/nachrichten/kliniken-loerrach-fordern-nachbesserungen-bei-der-entlastung-der-krankenhaeuser-624796/ Mon, 30 Mar 2020 14:05:12 +0000 https://www.baden.fm/?p=624796

Aus Sicht der Klinikleitung ist der finanzielle Schutzschirm zu bürokratisch, kompliziert und würde auch für den Ernstfall kaum ausreichen

Mit den vom Bund angekündigten Hilfe für Krankenhäuser während der Coronavirus-Pandemie sind die Kliniken des Landkreises Lörrach unzufrieden. In einem Schreiben fordert Krankenhaus-Geschäftsführer Armin Müller am Montag (30.03.2020) Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu weiteren Nachbesserungen auf.

Die ersten Korrekturen des Krankenhausentlastungsgesetzes hätten die Lage aus seiner Sicht nicht verbessert, sondern anstelle von unbürokratischer Unterstützung die Situation hochkomplex und nur schwer überschaubar gemacht: Konkret kritisieren die Kliniken, dass die Beträge des finanziellen Schutzschirms nicht ausreichen werden, um die Zahlungsfähigkeit und Betriebsergebnisse der meisten Krankenhäuser stabil zu halten.

Dokumentations-Anfragen - etwa über die Liegedauer von Patienten - halten zeitlich noch sehr auf

Darüber hinaus müssen durch das Gesetz nun immer vorher aufwändig Fallpauschalen, Pflegebudgets, Abrechnungsprüfungen und weitere Hürden mit Ausnahme- und Änderungstatbeständen bewältigt werden, bevor überhaupt finanzielle Unterstützung in Aussicht ist, so der Vorwurf. Und auch an der zeitintensiven Dokumentationspflicht der medizinischen Mitarbeiter hat sich während der Coronakrise bisher aus Sicht von Müller zu wenig geändert. Er sagte.

Wir tun hier in unseren Kliniken wirklich alles, um uns bestmöglich für die anstehenden Herausforderungen zu rüsten. Ich appelliere dringend an den Bundesgesundheitsminister, sich an sein Versprechen von Nachbesserungen auch wirklich zu halten. Es kann nicht sein, dass wir Kliniken am Ende auch noch erheblichen finanziellen Schaden davontragen!

Auch die Landrätin des Kreises Lörrach Marion Dammann pflichtet in ihrer Funktion als Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken bei, dass die Situation nicht so bleiben könne. Ärzte, Pflegekräfte und viele weitere Berufsgruppen zeigen gerade einen immensen Einsatz und riskieren viel, um für diejenigen zu kämpfen, bei denen es um Leben und Tod gehen kann, findet sie.

Landrätin macht sich für weitere Unterstützung der Krankenhäuser mit Geld und Ausrüstung stark

Die Aufgabe der Politik und auch ihres Landkreises müsse es jetzt sein, alles in der eigenen Macht stehende zu tun, um den Kliniken finanziellen Rückhalt zu geben und sicherzustellen, dass alle Berufsgruppen, die sich um Corona-Patienten kümmern, auch mit Schutzausrüstung und anderen notwendigen Materialien versorgt werden.

Die aktuelle Vorbereitung auf die nächste, anstehende Covid-19-Infektionswelle bezeichnen die Kliniken des Landkreises Lörrach schon jetzt als die größte medizinische Herausforderung seit dem zweiten Weltkrieg. Mit Blick auf die Situation über den Grenzen zeige, dass das System vor einer Herkulesaufgabe steht, heißt es.

(fw)

 

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So reagieren zwei Fridays-for-Future-Aktivisten im baden.fm-Interview auf ihre Kritiker https://www.baden.fm/nachrichten/so-reagieren-zwei-fridays-for-future-aktivisten-im-baden-fm-interview-auf-ihre-kritiker-531026/ Fri, 07 Jun 2019 04:04:36 +0000 https://www.baden.fm/?p=531026

Allein in Freiburg sind bei den letzten Protesten Ende Mai mehr als 10.000 Schüler, Studenten, Wissenschaftler und andere Unterstützer auf die Straße gegangen, um für eine schärfere Klimapolitik zu demonstrieren. Nur wenige Tage später sollte die internationale Fridays-For-Future-Bewegung zu einer der größten Einflüsse für das bundesweite Erstarken der Grünen bei der Europa- und den Kommunalwahlen werden. Auch die bisherigen Volksparteien CDU und SPD räumen inzwischen ein, das Thema Klimaschutz im Wahlkampf möglicherweise nicht ausreichend besetzt zu haben.

Die meist jungen Unterstützer der Fridays-for-Future-Bewegung fordern ein radikales Umdenken der Politik und sehen andernfalls die Zukunft der Menschheit in Gefahr. Konkrete Ziele sind etwa ein vollständiger Ausstieg aus der Kohleenergie bis spätestens 2030, eine Steuer auf alle Treibhausgas-Ausstöße und eine Umstellung der Stromversorgung auf 100 Prozent erneuerbare Energien bis zum Jahr 2035. Rückhalt bekommen sie dabei von der Mehrheit der internationalen Klimaforscher.

Auch in Südbaden sind es nicht nur die Forderungen, die viele Menschen polarisieren. Während die einen den Klimastreik unterstützen, kommen seit Wochen auch immer wieder kritische Stimmen hoch, die die Ernsthaftigkeit, die Authentizität oder die Kompetenz von Fridays for Future hinterfragen.

Wiederkehrende Vorwürfe gegen die jungen Klimaaktivisten sind etwa:

  • "Die suchen doch nur einen Grund, um den Unterricht zu schwänzen!"
  • "Die Forderungen von denen sind auch nichts anderes als grüner Populismus, die Fachfragen sollten sie lieber Profis überlassen!"
  • "Nach den Demos hinterlassen die jedes Mal Unmengen Müll und treffen sich danach zum Burger-Essen!"
  • "Nutzen die nicht selbst alle Handys, die in aller Welt produziert wurden und fliegen mit dem Flugzeug auf Klassenfahrt?

Tatsächlich ist fraglich, wie viele der tausenden Demo-Teilnehmer wirklich aus voller Überzeugung hinter den Forderungen der Gruppierung stehen und wie viele aus den verschiedensten Gründen einfach so mitlaufen. Doch anstatt über die unterschiedlichen Beweggründe zu mutmaßen, haben wir nun zwei der Klimaaktivisten aus Freiburg selbst mit der Kritik konfrontiert. Und gefragt, was sie selbst in Ihrem Alltag verändert haben:

Niklas (17) aus Freiburg-Opfingen ist Schüler am Freiburger Kepler-Gymnasium im Rieselfeld und macht bald sein Abitur. Walli (21) studiert Soziologie und Bildungswissenschaften in Freiburg und sieht sich auch als politisch besonders aktiv.

Für Niklas hat das Engagement bei Fridays for Future nach und nach zu einem Bewusstseinswechsel geführt, berichtet er im baden.fm-Interview. Früher ließ er sich von seiner Familie oft mit dem Auto zu Terminen. Inzwischen kommt er unabhängig vom Wetter jeden Tag mit dem Fahrrad zum Unterricht. Und auch bei der Ernährung hat er in den letzten Monaten einiges umgestellt. Obwohl er Fleisch eigentlich mag, versucht er seinen Konsum in dem Bereich zumindest ein Stück weit im Alltag zurückzuschrauben, seitdem er sich bewusst gemacht hat, dass gerade die Tierhaltung mit größeren Mengen des weltweiten CO2-Ausstoßes in Verbindung steht. Wenn bei ihm wie bei früheren Generationen nur noch ein Mal pro Woche Fleisch auf dem Teller landet, wisse er den Geschmack und die Bedeutung auch viel besser zu schätzen, berichtet der Schüler. Nach dem Abi hatte Niklas eigentlich eine Flugreise ins Ausland geplant - inzwischen soll daraus eine Fahrt durch Europa mit dem Interrail-Ticket der Bahn werden.

Bei Walli stehen im Alltag teilweise auch ganz andere Schwerpunkte im Fokus. Die Studentin möchte Einfluss auf die Umweltpolitik nehmen und engagiert sich dabei auch für entsprechende Lobbyarbeit auf kommunalpolitischer Ebene. In ihrem privaten Alltag setzt sie sich in ihrer WG dafür ein, gemeinsam weniger Plastik zu verbrauchen und auch grundsätzlich gegen die Wegwerf-Mentalität vieler Leute anzukämpfen. Fridays for Future hat sie zum Anlass genommen, das noch weiter auszuweiten. Anders als bei Niklas ist für sie auch der Schritt zu einer veganen Ernährung als Konsequenz unausweichlich.

In der selbsternannten "Green City" Freiburg erhalten beide nach eigenen Angaben bisher weitgehend positive Rückmeldungen zu ihrem Engagement. Doch natürlich begegnen beiden auch immer wieder kritische Stimmen. Dabei ins Gespräch mit Andersdenkenen zu kommen, sehen beide grundsätzlich als Bereicherung. So kommentiert Walli bei ihrem Studiobesuch:

Es ist immer besser mit Menschen zu sprechen als über Menschen zu sprechen.

Gerade im Internet und speziell in den sozialen Netzwerken wie Facebook geht die Diskussion über Fridays for Future aus ihrer Sicht aber deutlich über einen Meinungsaustausch hinaus. Viele Kommentare dort gehen in eine persönliche, oft auch beleidigende Richtung oder könnten sogar als Hassrede verfolgt werden. Mit welcher Radikalität bestimmte Gruppen dort die jungen Leute verbal angreifen, macht der Studentin schon zu schaffen, räumt sie ein. Aus Selbstschutz-Gründen sei sie inzwischen dazu übergangen, nicht mehr alle Kommentare unter großen Posts zum Thema zu lesen. Sie geht davon aus, dass gerade aus der rechtspopulistischen Ecke gezielt versucht wird, Stimmung gegen die Klimaaktivisten zu erzeugen, da diese Gruppierungen die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel häufig im Grundsatz anzweifeln.

Es wird solange gestreikt, bis sich etwas in der Politik ändert

Dazu sagt Walli:

Wir streiken, bis Ihr handelt".

Für die Aktivisten ist klar, es wird so lange weiter gemacht, bis sich die Politik ändert. Alle zwei Wochen gibt es auf dem Platz der Alten Synagoge Vortäge und Aktionen in der Universität Freiburg. Mit der Reihe "Talks for future" laden die Aktivisten alle ein, sich an Diskussionen rund um das Klima und wie man etwas ändern kann, teilzunhemen. Die nächste Großdemonstration ist für den 21.06.2019 in Aachen geplant.
Fridays for future hat klare Forderungen, wie zum Beispiel eine City Maut für Autofahrer. Dass das nicht alle freut ist logisch, aber es braucht genau diesen Mut etwas zu verändern, damit sich das Klima ändern kann. Dazu sagte Walli:

Es ist super wichtig, dass jeder Einzelne etwas macht, aber wir zielen auf die Politik ab. Da muss sich endlich was verändern".

Niklas und Walli wollen erst aufhören zu streiken, wenn Sie gehört werden:

(fw/andu)

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Züge auf der Hochrheinbahn müssen pünktlicher, sicherer und sauberer werden https://www.baden.fm/nachrichten/zuege-auf-der-hochrheinbahn-muessen-puenktlicher-sicherer-und-sauberer-werden-353080/ Fri, 07 Dec 2018 13:26:05 +0000 https://www.baden.fm/?p=353080

Mehr Qualität auf der Hochrheinbahn - das fordern prominente Unterzeichner einer Resolution an Verkehrsminister Winfried Hermann

„Züge, die pünktlich, zuverlässig und sauber sind“, das fordern die Waldshuter Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter gemeinsam mit dem Oberbürgermeister von Rheinfelden Klaus Eberhardt und Bürgermeister Alexander Guhl aus Bad Säckingen. Grenzüberschreitende Unterstützung erhalten die dabei vom Schaffhauser Stadtpräsidenten, Peter Neukomm.

Bereits im Januar hatte Schwarzelühr-Sutter die Zustände auf der Hochrheinbahn heftig kritisiert. Seit Jahren bekannte Probleme seien unter anderem häufige Verspätungen, Überfüllung, Sauberkeitsmängel und Probleme mit der Klimatechnik.

Vertreter des Landesverkehrsministeriums hatten gemeinsam mit der Deutschen Bahn zuletzt im August 2018 eine rasche Verbesserung der Lage auf der Hochrheinbahn zugesagt. Der Pendleralltag auf der Hochrheinstrecke sei aber weiterhin von Verspätungen, Zugausfällen und mangelhafter Sauberkeit geprägt, so die Unterzeichner der Petition.

Die Erwartung der Unterzeichner ist in dem heute veröffentlichten Text klar formuliert

„Die Bahnreisenden dürfen nicht weiter mit einer Elektrifizierung in ferner Zukunft vertröstet werden. Sorgen Sie [Minister Herman] dafür, dass die vertraglich vereinbarte Verkehrsqualität täglich und verlässlich bei den Bahnkunden am Hochrhein ankommt.“

Ziel der Initiative sei es, eine möglichst breite Unterstützerplattform für einen guten ÖPNV zwischen Singen und Basel auf die Beine zu stellen. Zuletzt hatten sich die Ausfälle und technischen Probleme mit dem Wechsel auf die Triebwagen des Modells 612 nochmals deutlich gehäuft. Erst im Oktober hatte ein Triebwagen wegen eines technischen Defekts in Bad Säckingen Feuer gefangen.

(la)

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