Oktai, das größte Kamel des Mundenhofs in Freiburg ist tot. Das Leittier der im Freibirger Tiergehege ansässigen Kamelherade ist nach schwerer Krankheit zwischen den Jahren gestorben, teilt die Stadt Freiburg mit. Oktai lebte seit 1997 auf dem Mundenhof. Er kam als einjähriges Jungtier aus Heidelberg in den Breisgau.
Als Reittier ausgebildet, hat Oktai im Laufe der Jahre unzählige Kinder gemütlich durch die Reitbahn im Freiburger Tiergehege getragen. Das größte Kamel der Herde sei ein Anführer gewesen, der eigentlich keiner sein wollte, heißt es jetzt von Tierpflegern, die lange mit Oktai gearbeitet haben. Seine Artgenossen hätten zu dem großen Kamel aufgeschaut. Doch nur, wenn sich keiner in der Herde mehr vorantraute, habe der sanfte Riese die Führung der Gruppe übernommen. Nun muss die Herde Abschied von ihrem sensiblen Anführer nehmen, der Generationen von Mensch und Tier auf dem Mundenhof begleitet hat.
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Nach der Corona-Verordnung des Landes darf der Mundenhof als zoologischer Garten zusammen mit botanischen Gärten und Museen wieder öffnen. Ab Freitag (12.03.2021) können Besucher per Terminbuchung wieder auf das Tierparkgelände.
Schon im vergangenen Jahr hat Corona viele Veränderungen für die Organisation auf dem Mundenhof mit sich gebracht: Maximal 2.000 Besuchende dürfen gleichzeitig auf dem Gelände unterwegs sein um die Abstände von mindestens 1,50 Metern einzuhalten. Die Beschränkungen wurden begleitet vom Online-Verkauf der Parktickets. Das soll ab Freitag (12.03.2021) auch mit den Eintrittskarten für den Mundenhof passieren. Besucher können für ihren Zutritt Zeitfenster buchen, die stündlich kontingentiert sind – zwischen 9 und 18 Uhr sind stündlich sind 600 Eintritte verfügbar. Das Ticket berechtigt dann zum Zutritt in einem Zeitfenster von 3 Stunden.
Eine Herkulesaufgabe so Nicole Schmalfuß, Leiterin des Forstamtes, das für den Mundenhof zuständig ist:
Die Terminbuchungspflicht stellt uns vor große Herausforderungen. Der Mundenhof ist normalerweise frei zugänglich und eintrittsfrei. Wir haben keine Einzäunung des Geländes und keine Kassenhäuschen mit Bildschirmarbeitsplatz. Trotzdem war sofort klar: das müssen wir hinkriegen.“
Bei der Terminbuchung müssen alle Besuchenden ihre Kontaktdaten hinterlassen, die nach drei Wochen automatisch gelöscht werden. So ist bei Bedarf eine Kontaktnachverfolgung möglich. Kosten fallen keine an, die Terminbuchungsgebühr von 50 Cent je Gast wird die Stadtkasse mit bis zu 10.000 Euro wöchentlich tragen, bis eine reguläre Öffnung wieder möglich ist.
Parken bleibt allerdings mit fünf Euro unter der Woche und 10 Euro an Wochenenden und Feiertage kostenpflichtig.
Sobald der Freiburger Inzidenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 50 sinkt, ist eine Terminbuchung nicht mehr erforderlich. In diesem Fall setzt der Mundenhof dann auf die Kontaktnachverfolgung mit der kostenlosen Luca-App.
Die Ticketbuchung ist ab Donnerstag (11.03.2021) und danach maximal fünf Tage im Voraus über die Mundenhof-Homepage möglich.
(dk)
Direkt neben der stark befahrenen B3 bei Freiburg-St.Georgen stand am Montagnachmittag (15.10.2018) plötzlich ein herrenloses Kamel am Straßenrand. Das Tier hatte zwar Zaumzeug an, war aber nirgendwo festgebunden. Augenzeugen haben vorsichtshalber die Polizei alarmiert.
Die konnte auch schnell den Ursprung des "Wüstenschiffs" ausfindig machen: In der Nähe war ein Zirkus gerade dabei, sein Zelt aufzubauen. Währenddessen hatten die Betreiber das Kamel neben der Bundesstraße abgestellt. Man sei sich sicher, dass es "nicht einfach auf die Straße laufen würde", hieß es auf Nachfrage der Polizei.
Die Einsatzkräfte sind aber auf Nummer sicher gegangen und haben die Zirkusmitarbeiter angewiesen, das Tier lieber etwas weiter von der Straße weg grasen zu lassen.
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In Wies im kleinen Wiesental hat sich zwischen Dienstagabend (31.10.17) und Donnerstagmorgen ein unbekannter Täter Zutritt zu einer mit Maschendrahtzaun gesicherten Weide verschafft, auf der sechs Alpakas gehalten werden. Alpakas sind sehr und scheue Verwandte des Kamels und werden hauptsächlich wegen ihrer Wolle gezüchtet. Da Alpakas normalerweise weglaufen, muss der Täter mindestens eines der Tiere gewaltsam festgehalten haben und hat dann auf dessen Hals ein Hakenkreuz-Symbol mit schwarzer Farbe gesprüht. Dadurch wurde das hochwertige Fell des Tieres an der betreffenden Stelle dauerhaft unbrauchbar. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist noch nicht bekannt.
Sachdienliche Hinweise nimmt das Polizeirevier Schopfheim entgegen (07622/666980).
Der kleine Kamel-Nachwuchs im Freiburger Tiergehege Mundenhof teilt sich seinen Namen mit Sportclub-Fußball-Profi Amir Abrashi - trotz einiger SC-Fans unter den Tierpflegern aber ein Zufall, sagt Kamel-Expertin Regine Köster. Wie auch ihre Kollegen achtet sie bei der Namensgebung nach der Geburt der tierischen Neuankömmlinge darauf, dass er auch zum Charakter passt. Und der hat sich beim kleinen "Prinzen", wie Amir aus dem Persischen übersetzt heißt, auch schnell gezeigt: Stolz, anmutig und trotzdem neugierig und oft auch richtig frech erkundet das junge Trampeltier sein Gehege im Mundenhof - um sich gleich darauf dann wieder in die schützende Nähe seiner Mama Khabira zurückzuziehen.
Momentan teilt sich Amir noch einen abgetrennten Bereich zusammen mit seiner Mutter, auch damit diese sich nach der schwierigen Geburt wieder ausreichend erholen kann. In ein paar Wochen wollen die Tierpfleger Amir dann langsam mit dem Rest der Herde zusammenführen, sobald der Tierarzt grünes Licht dafür gibt. Schon jetzt gewöhnen sie ihn außerdem behutsam an seine spätere Aufgabe im Tierpark: Das Kamelreiten zu besonderen Anlässen ist dort bereits seit Jahren einer der Publikumsmagnete schlechthin. Dieser besondere Berührungspunkt zwischen Mensch und Kamel hat außerdem dafür gesorgt, dass die Kamele gleichzeitig zum Aushängeschild des Mundenhofs geworden sind - sogar im offiziellen Logo finden sie sich wieder.
Amir lernt nun bereits geduldig, sich an das Zaumzeug zu gewöhnen, spielerisch und über Anreize wie leckere Karotten, ganz ohne Zwang. Nur mit dem Menschen soll er zum aktuellen Zeitpunkt noch möglichst wenig direkten Kontakt haben. Auch weil sein Vater Takil gerade nur einen Zaun weiter beim Rest der Herde lebt, kann es sonst schnell passieren, dass junge Tiere bei zu viel Nähe oder Streicheleinheiten vom Menschen den Respekt von ihm verlieren.
Seit mittlerweile 18 Jahren kümmert sich Köster um die verschiedensten Tiere auf dem Mundenhof, die Kamele haben es ihr dabei schon früh besonders angetan. Mit dem Abschied vom in Südbaden weit bekannten früheren Obertierpfleger Peter Mattuschek hat sie dann 2012 die Federführung bei der Pflege der Kamele übernommen. Was sie mit ihren Kollegen dabei alles vollbringt, bekommen die meisten Besucher im Regelfall bei ihrem Besuch im Mundenhof kaum mit. Im Team kümmern sie sich darum, dass Ställe und Gehege schon am frühen Morgen wieder von Kot, Fellresten (bei den Kamelen ist gerade der Wechsel von Winter- zu Sommerfell angesagt) und anderem Unrat befreit sind. "Viele Leute stellen sich immer noch vor, wir streicheln hier den ganzen Tag unsere Tiere und füttern sie vielleicht noch, aber da gehört natürlich weit mehr dazu! Auch das ist Teil der Natur.", grinst Köster.
Ihr Lächeln vergeht allerdings bei einem anderen Thema sehr schnell, das den Tierpflegern vom Mundenhof zunehmend Sorge bereitet. Einerseits freut sich der Park natürlich über die immer noch steigenden Besucherzahlen. Gleichzeitig häufen sich in den letzten Jahren die Vorfälle, in denen Tiere erkranken, weil Besucher sie einfach mit Lebensmitteln füttern. Ein gutes Drittel aller Tierarzteinsätze beim Mundenhof geht inzwischen auf solche Fütter-Versuche zurück. Und die können noch so gut gemeint sein: Für die Tiere kann das falsche oder zu viel Futter lebensgefährliche Folgen haben. Auch um die großzügige Kamel-Koppel von Amir und seiner Herde stehen deshalb nicht nur Infoschilder zu den Lebensgewohnheiten der Kamele. Alle 100 Meter hat der Mundenhof rote Hinweisschilder aufstellen müssen, die auf die Gefahren des Fütterns hinweisen. "Einige wollen es scheinbar trotzdem nicht verstehen und deshalb müssen wir immer ein Auge drauf haben", meint Köster. Auf Amirs Wohlergehen wollen alle aber auch in Zukunft besonders gut achten.