Helmpflicht – baden.fm

Deutliche Mehrheit wäre aktuell für eine Helmpflicht auf dem Fahrrad

Onliner — Thu, 30 Jun 2022 09:06:21 +0000

Das hat eine neue repräsentative Umfrage ergeben. Bei E-Bikes fällt das Urteil noch eindeutiger aus

Eine große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland würde eine Helmpflicht für Radfahrer im Alltag unterstützen. Das ist das Ergebnis einer neuen Forsa-Umfrage vom Donnerstag (30.06.2022) im Auftrag des baden-württembergischen Prüfkonzerns Dekra.

59 Prozent aller Befragten haben dabei angeben, dass Radfahrer hierzulande verpflichtet werden sollten, beim Fahren auch einen Helm zu tragen. Das gilt besonders für E-Bike-Fahrer: Bei den elektrisch betriebenen Rädern wären sogar mehr als drei Viertel aller Menschen für eine entsprechende Helmpflicht.

Aus der Umfrage geht umgekehrt aber auch hervor, dass viele Fahrradfahrer in der Realität öfters auf den Helm verzichten. Mehr als ein Viertel aller Befragten hat sich als grundsätzlicher Helmmuffel zu erkennen gegeben und zieht nach eigenen Angaben nie einen auf.

Bisher handelt es sich hierzulande um eine freiwillige Entscheidung

Im Gegensatz zu einigen anderen europäischen Ländern ist eine Helmpflicht in Deutschland bisher nicht gesetzlich verankert. Wie auch der Verkehrsclubs ACV erklärt, steht es daher allen Fahrradfahrern unabhängig von ihrem Alter frei, ob sie mit einem entsprechenden Kopfschutz in die Pedale treten möchten oder lieber nicht.

Anders ist das beispielsweise in Spanien oder der Slowakei: Dort gilt außerhalb von geschlossenen Ortschafteneine Helmpflicht für alle. In weiteren Ländern wie Österreich, Schweden, Tschechien oder Kroatien ist der Helm zumindest für Kinder und Jugendliche vorgeschrieben.

Verkehrssicherheitsexperten raten unbedingt zum Tragen von Helmen, da sie bei Unfällen zuverlässig vor schwersten Kopfverletzungen schützen können, solange sie richtig aufgesetzt werden.

Forsa hat bei der Umfrage nach Angaben des Auftraggebers Dekra mehr als 1.500 Menschen über 18 Jahren in Deutschland zum Thema befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Mehr als drei Viertel von ihnen haben dabei angegeben, zumindest gelegentlich aufs Fahrrad zu steigen.

(fw) / dpa

Soll Fußball in Zukunft mit Kopfschutz gespielt werden?

Noah Schönberger — Thu, 28 Oct 2021 13:06:24 +0000

Studien zeigen Zusammenhänge zwischen Fußball und langfristigen Erkrankungen

Am Montag (18.10.2021) hat die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) eine Pressemitteilung veröffentlicht. In dieser weisen die Experten der DGN auf die Gefahren von Kopfbällen und Zusammenstößen mit anderen Spielern beim Fußball hin. Um langfristige Erkrankungen zu vermeiden empfehlen sie, beim Fußball einen Kopfschutz zu tragen.

Neurologe Hans-Christoph Diener über Kopfverletzungen im Fußball

Um dieses Risiko zu minimieren, rät der DGN zu Maßnahmen. In den USA sind Kopfbälle bei Jugendlichen unter 16 Jahren zum Beispiel komplett verboten. Um bei Erwachsenen den Spielfluss nicht zu sehr zu unterbinden, würde beispielsweise ein Helm den Kopf und das Gehirn massiv schützen.

Neurologe Hans-Christoph Diener über Kinder und Jugendliche

Trotzdem meint Prof. Diener, man dürfe den Sport nicht einfach als gefährlich abstempeln und einfach Verbote verhängen. Wichtiger sei, stärkere Verletzungen länger auszukurieren:

Neurologe Hans-Christoph Diener über Wichtigkeit von Sport

Neurologe Hans-Christoph Diener über Pausen nach Verletzungen

Außerdem hat uns auch SC Freiburg-Trainer Christian Streich am Donnerstag (28.10.2021) seine Meinung zu diesem Thema geäußert:

SC-Trainer Christian Streich zu Kopfbällen

(nos)

Rollerfahrer nach Unfall bei Kehl in Lebensgefahr

Onliner — Sat, 26 Dec 2015 08:16:47 +0000

Er hatte offenbar während der Fahrt keinen Helm getragen

Am späten Freitagabend ist ein 24-jähriger Mopedfahrer bei Kehl-Bodersweier aus ungeklärter Ursache plötzlich von der Straße abgekommen. Er verlor am rechten Fahrbahnrand die Kontrolle über sein Fahrzeug und stürzte bei voller Fahrt schwer. Seinen schweren Kopfverletzungen nach zu urteilen, gehen die Ärzte davon aus, dass der Fahrer nicht den vorgeschriebenen Helm getragen hatte. Der Mann schwebte nach dem Unfall in Lebensgefahr.

Darth Vader wirbt ab sofort für Fahrradhelme

Onliner — Tue, 19 May 2015 10:09:58 +0000

Für seine Sicherheitskampagne "Runter vom Gas" hat sich das Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt jetzt prominente Unterstützung geholt: Auf einer neuen Plakatserie wirbt Star-Wars-Bösewicht Darth Vader ab sofort in sechs deutschen Großstädten für das freiwillige Tragen von Fahrradhelmen. 1,5 Millionen Euro mehr hat das Ministerium insgesamt dafür in die Hand genommen, um noch mehr Radfahrer dazu zu bringen. Dabei haben 2014 bereits so viele von ihnen einen Helm getragen, wie noch nie zuvor - im Schnitt nämlich etwa 17 Prozent aller Radler. Am wichtigsten ist dabei, dass inzwischen zwei Drittel aller Kinder zwischen 6 und 10 mit Fahrradhelm unterwegs sind. Die größten Helmmuffel sind hingegen weiterhin die 22- bis 30-Jährigen. Vor allem um schwere Kopfverletzungen bei Stürzen und Unfällen zu verhindern, diskutieren Experten bereits seit Jahren über den möglichen Sinn einer generellen Helmpflicht in Deutschland.

Karlsruhe: Bundesgerichtshof weist indirekte Helmpflicht zurück

amengdehl — Tue, 17 Jun 2014 09:42:28 +0000

Radfahrer ohne Helm müssen nach einem Unfall nicht automatisch eine Teilschuld tragen. Mit dieser Frage hatte sich heute der Bundesgerichtshof in Karlsruhe beschäftigt. Konkret ging es darum ob Radler ohne Helm nach einem Unfall geringere Schadensersatzforderungen hinnehmen müssen oder ob sie generell mit einer Mitschuld zu versehen sind, selbst wenn sie den Unfall nicht verursacht haben. Am frühen Dienstagmittwoch haben die Richter ihr Urteil gefällt.

Urteil hätte zu indirekter Helmpflicht führen können

Geklagt hatte eine Radfahrerin aus dem Raum Flensburg, die nach einem Sturz im April 2011 schwere Schädelverletzungen erlitt. Obwohl ein unaufmerksamer Autofahrer durch das plötzliche Öffnen der Fahrertür mit zu diesem Unfall beigetragen hatte, entschied das Oberlandesgericht Schleswig in zweiter Instanz, dass die 50-jährige eine zwanzigprozentige Teilschuld treffe, weil sie keinen Helm getragen hatte. Daraufhin zog die Frau vor das Bundesverfassungsgericht. Das entschied: Auch wenn sie ohne Helm gefahren war, hat das nicht den Unfall ausgelöst. Dessen Urteil hätte bei einem anderen Ausgang zu einer indirekten Helmpflicht in Deutschland führen können. Gegen die spricht sich allerdings neben CSU-Verkehrsminister Dobrindt auch seit Jahren der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) und der Verkehrsclub Deutschland (VCD) aus. Die beiden großen Vereine argumentieren, dass die Helmpflicht nicht zum Schutz der Verkehrsteilnehmer beitragen würde, sondern lediglich versucht werde, Kosten auf die Radfahrer abzuwälzen. Sie schlagen stattdessen weitere Präventivmaßnahmen wie eine Verbreiterung von Radwegen oder strengeren Tempolimits für Autofahrer aus.

Einsatzkräfte für, Verkehrsexperten gegen Helmpflicht – Politik gespalten

Zu den Befürwortern der Helmpflicht zählten bis zuletzt auch Polizei, Rettungsdienste und Unfallchirurgen. Das Polizeipräsidium Freiburg möchte sich auf TV Südbaden-Anfrage noch nicht zum Urteil des Bundesgerichtshofs in dieser Sache äußern. Wir holen in der Fahrradstadt Freiburg dennoch Reaktionen von beiden Seiten zur anstehenden Entscheidung der Karlsruher Richter ein und senden dazu einen Fernsehbeitrag immer zur vollen Stunde ab 18:00 Uhr.