Rund die Hälfte der Vermissten war zum Zeitpunkt des Verschwindens noch minderjährig
Genau 1.143 Menschen galten bis zum Stichtag Anfang April in Baden-Württemberg als vermisst. Das hat das Innenministerium am Donnerstag (12.05.2022) als Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im Landtag mitgeteilt. Bei fast jedem zweiten Vermissten hat es sich dabei um Kinder und Jugendliche gehandelt.
Mit 214 gemeldeten Vermisstenfällen hatte die Polizei in Freiburg landesweit am meisten zu tun, danach kommen erst mit deutlichem Abstand die Ermittler aus Mannheim mit 129 Fällen und Karlsruhe mit 114. Das klingt erst einmal nach sehr vielen verschwundenen Menschen.
Die allermeisten Fälle können am Ende gelöst werden
Allerdings ist auch die Aufklärungsquote im letzten Jahr mit mehr als 97 Prozent sehr hoch gewesen. Das bedeutet, fast alle der Vermissten tauchen am Ende statistisch gesehen auch wieder auf. Der Grünen-Politiker Oliver Hildenbrand sagte dazu:
Wenn eine Person vermisst wird, dann kann das ganz banale Gründe haben - aber es können auch schwere Kriminalfälle dahinterstecken.
Eine hohe Erledigungsquote bei den Polizeipräsidien sei daher sehr erfreulich. Doch die Politik müsse auch immer wieder diejenigen Vermisstenfälle in den Blick nehmen, bei denen der Verbleib von vermissten Personen jahrelang ungeklärt bleibt, so Hildenbrand weiter.
(fw) / dpa