SC Freiburg legt Protest nach Münchner Wechselfehler ein

Sportclub fühlt sich unwohl ob seiner unfreiwilligen Rolle in dem Verfahren

Aufgrund des Wechselfehlers des FC Bayern München in der Schlussphase des Bundesligaspiel beim SC Freiburg am Samstag (02.04.2022) haben die Breisgauer Einspruch gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Der Sportclub unterlag mit 1:4. Kurz vor Spielende war den Gästen sowie dem Schiedsrichtergespann bei einem Doppelwechsel ein Fehler unterlaufen, sodass kurzzeitig zwölf Spieler auf dem Platz standen.

In einer ausführlichen Stellungnahme begründet der SC Freiburg seine Entscheidung: Nach einem intensiven und äußerst differenzierten Abwägungsprozess habe man sich zu dem Enispruch gegen die Spielwertung entschlossen. Es gehe dabei unter anderem um die "Schaffung der Möglichkeit für das Sportgericht, die hier aufgetretenen Fragestellungen rund um den Wechselfehler des FC Bayern München sportrechtlich zu bewerten und zu beantworten" sowie um die "Schaffung zukünftiger Rechtssicherheit in vergleichbaren Fällen auch für andere Klubs".

Darüber hinaus hätten die Verantwortlichen auch eine Gesamtverantwortung "für den Verein in wirtschaftlicher als auch sportlicher Hinsicht und unter Berücksichtigung der Interessen der Anspruchsgruppen", also auch von Fans und Sponsoren, die einen Einspruch fordern könnten.

Darüber hinaus kritisiert der Verein in seiner Stellungnahme die Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen Fußballbundes (DFB).

"Wir befinden uns in einem unverschuldeten Dilemma. Der SC Freiburg hatte keinen Anteil und Einfluss auf die Geschehnisse rund um den Wechselvorgang. Dennoch zwingt uns die Rechts- und Verfahrensordnung des DFB formal in eine aktive Rolle, um die Vorgänge rechtlich überprüfen zu lassen. An dieser aktiven Rolle, die uns wider Willen verfahrenstechnisch zugefallen ist, haben wir grundsätzlich keinerlei Interesse und fühlen uns in dieser ausgesprochen unwohl."

Während der Partie hatte Bayern-Teammanagerin Kathleen Krüger bei einem Doppelwechsel der Münchner versehentlich die falsche Rückennummer angezeigt. So war der französische Nationalspieler Kingsley Coman, der eigentlich hätte ausgewechselt werden sollen, auf dem Platz geblieben, obwohl er ausgewechselt werden sollte. Das hatte das Schiedsrichterteam um Christian Dingert hatte dies erst bemerkt, als SC-Nationalspieler Nico Schlotterbeck es darauf aufmerksam gemacht hatte. Dem Schiedsrichtergespann drohen keine persönlichen Konsequenzen. Über die Wertung des Spiels sowie das weitere Vorgehen muss nun das DFB-Sportgericht entscheiden.

(br)