Bei der Abzockmasche handelt es sich um eine Variante des Tricks mit dem "falschen Polizeibeamten"
Das Polizeipräsidium Freiburg warnt aktuell vor vermehrten Betrugsversuchen in Baden am Telefon. Wie die Ermittler am Donnerstag (24.03.2022) berichten, habe es in den letzten Tagen mehrere Fälle gegeben, bei denen sich Kriminelle zuerst als angebliche Polizeibeamte aus Berlin gemeldet hatten und dabei auf einen bevorstehenden Anruf der internationalen Strafverfolgungsbehörde Europol aus den Niederlanden hingewiesen haben. Kurz darauf hat sich bei den Betroffenen tatsächlich ein englischsprachiger Anrufer unter einer ausländischen Telefonnummer gemeldet und vorgegeben, ein Europol-Ermittler zu sein.
Unter dem Vorwand, dass mit den Personalien der Opfer illegale Geschäfte betrieben würden und jetzt alle Konten gesperrt werden müssten, versucht der Unbekannte dabei sein Gegenüber davon zu überzeugen, so viel Geld wie nur möglich vom Konto abzuheben. Die Geschädigten werden im Anschluss angewiesen, mit dem abgehobenen Geld so genannte "Google Play"-Geschenkkarten zu kaufen, die darauf abgedruckten Nummern freizurubbeln und dem angeblichen Europol-Polizisten mitzuteilen.
Auf diese Art gelangen die Betrüger an den Gegenwert der Geschenkkarten - das Geld ist in den meisten Fällen unwiederbringlich weg. Es handelt sich dabei ausdrücklich nicht um die Polizei, sondern um Kriminelle, warnen die echten Beamten. Wer bereits etwas entsprechend Verdächtiges erlebt hat, bereits zum Opfer so einer Abzockmasche geworden ist oder aktuell vielleicht sogar noch in Kontakt mit einem Verdächtigen steht, sollte sich unmittelbar über die Notrufnummer 110 melden.
Um Sie vor entsprechenden Straftaten zu schützen, rät das Polizeipräsidium Freiburg zu folgenden acht Vorsichtsmaßnahmen:
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder diese telefonisch bei
Ihnen einfordern. - Die Polizei wird Sie niemals dazu auffordern Geld abzuheben und dafür
Geschenkkarten zu kaufen. - Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen
Verhältnisse. - Geben Sie nie EC-Karten oder Kreditkarten und die dazu gehörenden PIN/
Geheimnummern heraus, oder legen sie diese außer Hause ab. - Legen Sie notfalls auf.
- Rufen Sie im Verdachtsfall die Polizei um Hilfe! Wählen Sie dazu die
Notrufnummer 110, nachdem Sie das Gespräch mit den möglichen Betrügern durch
Auflegen beendet haben. - Sprechen Sie mit Vertrauten über verdächtige Anrufe, auch wenn man Ihnen am
Telefon sagt, dass Sie mit niemandem darüber reden sollen. - Seien Sie misstrauisch.
Dabei sei es aus Sicht der Ermittler besonders wichtig, auch Freunde und Familie über die Betrugsmasche zu informieren. Sie rufen daher alle Bürger dazu auf, besonders auch ältere Mitmenschen über die Gefahr aufzuklären und mit ihnen über die Fälle zu sprechen.
(fw)