Erfahrungen aus dem Frühjahr 2020 zeigen: Besuchersperren sind tabu
Immer mehr Krankenhäuser erlassen wegen der Corona-Ansteckungsgefahr Besuchersperren für Patienten. Das berichtet die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft. In den Pflegeheimen in Baden-Württemberg hingegen wird ein solch radikaler Schritt nicht in Betracht gezogen, meldet am Donnerstag (18.11.2021) die Deutsche Presseagentur (dpa). Nach den Erfahrungen mit dem wochenlangen Besuchsverbot im Frühjahr 2020 sei diese Maßnahme tabu, heißt es.
"Die damalige Isolation war für Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter sehr belastend", sagt Alexandra Heizereder, Sprecherin der Evangelischen Heimstiftung. Dies zu vermeiden, sei Konsens unter den Betreibern und dem Gesundheitsministerium, so die Vertreterin des mit 90 Heimen, 6.300 Bewohnern und 7.000 Mitarbeitern größten Pflegeunternehmens im Land.
Für die Bewohner von Pflegeheimen würde ein solches Besuchsverbot nach Überzeugung des Landesseniorenrats den "sozialen Tod" bedeuten. "Das darf es nie wieder geben", sagte Verbandschef Eckart Hammer. Er fügte hinzu: "Auch dass Menschen allein sterben müssen, das darf einfach nicht wieder passieren."
(dpa/br)