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Illegale Entsorgung von Abfällen wird im Ortenaukreis zum Problem

An einem Parkplatz tauchen immer wieder Schlachtabfälle auf, an einem anderen große Mengen Löschkalk und Katzenstreu

Weil auf den Parkplätzen im Ortenaukreis in den letzten Wochen und Monaten immer mehr Unbekannte verbotenerweise ihren Müll entsorgt haben, reagiert jetzt das Straßenbauamt des Landkreises auf das Problem. Die Behörde hat am Donnerstag (09.09.2021) zum Einen auf das Verantwortungsbewusstsein der Bürger verwiesen, droht aber gleichzeitig empfindliche Bußgelder und Strafverfahren an.

Auf den 72 öffentlichen Parkplätzen und entlang der rund 1.000 Kilometer Kreis-, Landes- und Bundesstraßen in der Ortenau mussten die Straßenmeistereien in der letzten Zeit massive und regelmäßige illegale Abfälle feststellen. Die Bandbreite reicht dabei von weggeworfenen Kippen, Zigarettenschachteln, ausgedienten Corona-Masken und Plastikflaschen bis hin zu Autoreifen, große Mengen Bauschutt und Sperrmüll.

Allein am vergangenen Wochenenden mussten die Arbeiter rund 100 weggeworfene rohe Grillhähnchen aus einer Böschung am Landstraßen-Parkplatz bei Altenheim einsammeln. Und dabei hatte es sich nicht um einen Einzelfall gehandelt. Schon mehrfach waren doch Schlachtabfälle und Speisereste aufgetaucht und mussten bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden.

In vielen Fällen droht ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro

Auf dem Parkplatz am Sundheimer Fort haben Unbekannte hingegen schon mehrfach zwischen 50 und 100 Kilogramm Katzenstreu abgeladen. Und auf Parkplätzen entlang der B28 tauchen immer wieder größere Mengen Löschkalk auf, der im Anschluss besonders aufwändig entsorgt werden muss und deshalb schon mehrere Zehntausend Euro Kosten verursacht hat.

Die illegalen Abfälle verschandeln nach Auffassung der Behörde nicht nur die Landschaft, sondern belasten am Ende auch massiv den Steuerzahler. Darüber hinaus werden oft Schädlinge wie Ratten angezogen und es können ungewollt Krankheiten wie die Schweinepest auf Tiere übertragen werden. Zuguterletzt sei das unachtsame Wegwerfen von Müll auch immer eine Gefahr für die Natur und das Trinkwasser, etwa wenn Mikroplastikteile oder Giftstoffe ins Erdreich gelangen.

Je nach Menge und Art des illegalen Abfalls sieht der aktuelle Bußgeldkatalog in Baden-Württemberg für solche Umweltvergehen zwischen 25 und 2.500 Euro vor. Bei besonders schwerwiegenden Delikten wie abgestellten Schrottautos können daraus auch bis zu 5.000 Euro werden.

(fw)