An dem neuen Standort möchten die Europa-Park-Betreiber wohl die Kreativarbeit für 4D-Filme oder Virtual Reality bündeln
Eine Gruppe von Umweltschützern macht im Elsass gegen die Pläne eines Multimedia-Entwicklungszentrums der Europa-Park-Betreiber-Familie Mack mobil. Die Gruppe "Le Chaudron des Alternatives" möchte demnach verhindern, dass sich das Tochterunternehmen MackNeXT in der elsässischen 4000-Einwohner-Gemeinde Plobsheim ansiedelt.
Sie rufen online zu einer Demonstration vor Ort am 17. September auf. Bei dieser soll es vor allem um die möglichen Folgen des Multimedia-Zentrums gehen. Das Kollektiv befürchtet, dass als zweiter Schritt nach der Ansiedlung südlich von Plobsheim auf 200 Hektar Ried ein großer Hotelkomplex entstehen soll.
Ihre Haltung begründen die Aktivisten auf ihrer Webseite mit der angeblichen Zerstörung wertvoller Natur. Als Alternative für einen möglichen Standort nennen sie etwa den bestehenden Innovationspark südlich von Straßburg in Illkirch-Graffenstaden.
Europa-Park verweist auf noch ausstehende Entscheidung der Behörden
Der Europa-Park wollte sich auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst nicht zu der Sache äußern und hat dort auf das laufende Genehmigungsverfahren in Frankreich verwiesen. Aus einem Blogeintrag vom Februar 2020 geht hervor, dass in dem geplanten Entwicklungszentrum unter anderem interaktive Attraktionen für den Freizeitpark entstehen sollen.
Denkbar wären zum Beispiel 4D-Filme oder Virtual-Reality-Angebote. Gleichzeitig könnte Plobsheim demnach auch zum Frankreich-Sitz der Firma Mack International werden. Der Ort sei wegen seiner idyllischen Lage und des nahen Golfplatzes gewählt worden. Diese Umgebung biete die nötige Ruhe für kreativere Entwicklungsarbeiten, hieß es damals.
Die Europa-Park-Eigentümer waren schon einmal in der Vergangenheit mit Naturschützern bei einem grenzüberschreitenden Projekt in Konflikt geraten. Nach Protesten hatte der Freizeitpark seine Pläne einer Seilbahn ins benachbarte Elsass über das Naturschutzgebiet Taubergießen vorerst für mehrere Jahre gestoppt.
Park-Mitbegründer Roland Mack betonte bei der öffentlichen Debatte damals vehement, wie sehr ihm der Umweltschutz am Herzen liege und dass sich der Freizeitpark seit jeher für die Erhaltung der Natur einsetzen würde.
dpa / (fw)