Erst nach zweiter Impfung verlässlicher Schutz vor Infektion
Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg haben die Wirkung der Corona-Impfung untersucht und ihre Ergebnisse am Mittwoch (28.07.2021) vorgestellt. Wie die Forscher schreiben, ist eine komplette Impfung mit zwei Dosen sehr wichtig für einen guten Infektionsschutz.
Immer mehr Menschen in Baden sind geimpft. Viele lassen jedoch die wichtige zweite Impfung sausen. Dass diese wichtig für einen guten Infektionsschutz ist, haben jetzt Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg unterstrichen.
Sie haben den Immunschutz bei einer Corona-Impfung untersucht und die Reaktionen der unterschiedlichen Bestandteile des menschlichen Immunsystems über Monate untersucht. Zu den Ergebnissen sagt Dr. Maike Hofmann, Leiterin einer Forschungsgruppe in der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Freiburg:
Bereits zehn Tage nach der ersten Impfdosis besteht ein effektiver Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf.“
Für ihre Forschung haben die Wissenschaftler Blutproben von 32 Probanden bereits vor der ersten COVID-19-Impfdosis untersucht sowie fortlaufend für bis zu vier Monate nach der zweiten Impfdosis im Abstand von drei bis vier Tagen. Nach der Zweit-Impfung habe sich die Anzahl der sogenannten CD8+ T-Zellen erhöht. Diese sind genau auf das SARS-CoV-2-typische Spike-Protein zugeschnitten. Zudem seien die neutralisierenden Antikörper in so großer Menge vorhanden, dass sie das Eindringen des Virus und damit die Infektion selbst verhindern können, so Prof. Dr. Christoph Neumann-Haefelin, Leiter des Gerok-Leberzentrums am Universitätsklinikum Freiburg:
Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig die komplette Impfung mit zwei Dosen des mRNA-Impfstoffes für einen guten Infektionsschutz ist.“
Die Wissenschaftler sind von der hohen Wirksamkeit der noch neuen mRNA-Impftechnologie überzeugt. Wie lange der Schutz nach der zweiten Impfdosis anhält und wann eine Auffrischimpfung erforderlich wird, sollen Folgestudien zeigen.
Außerdem wollen die Forscher die Wirkungsweise der mRNA-Impfung genauer verstehen, um diese für andere Erkrankungen wie Hepatitis C oder bei Tumorerkrankungen anwenden zu können.
(dk)