Ex-Tour-de-France-Sieger ist zurück in der Tuniberggemeinde und setzt sich für den Sport ein

In Merdingen soll ein Radportzentrum mit Museum, Restaurant und Boardinghaus entstehen. Im Rahmen einer Einwohnerversammlung wurden am Mittwochabend (23.06.2021) entsprechende Pläne vorgestellt. Namensgeber soll Ex-Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich werden. Der wegen Dopings überführte Ex-Radprofi war bei der Vorstellung mit dabei.

Es ist schon über 20 Jahre her – 1997 war es – da gewann ein gewisser Jan Ullrich aus Merdingen die Tour de France und infizierte ganz Deutschland mit dem Radsportvirus. Wie viele andere Toursieger auch, geriet der ehemalige Shootingstar schnell unter Dopingverdacht und wurde 2012 von einem Sportgericht schuldig gesprochen, seine Leistung mit Wachstumshormonen gesteigert zu haben.

Froh, wieder hier zu sein."

Persönliche Krisen und Skandale begleiteten ihn seit dem Ende seiner aktiven Karriere. Inzwischen lebt Ullrich wieder in Merdingen und setzt sich dort für den Radsport ein.

„Ich bin froh, wieder hier zu sein“, sagte Ullrich, als er bei der Bürgerversammlung das Wort ergriff. Zusammen mit langjährigen Weggefährten, wie dem ehemaligen Motorsportler Mike Baldinger, wolle er nun das sogenannte „Bikezentrum by Jan Ullrich“ in der Tuniberggemeinde realisieren. Das Zentrum soll ein Radsport-Museum, ein Restaurant, ein Boardinghaus sowie einen Verkaufsraum beherbergen. Zielgruppe seien Radtouristen. Die Projektleiter präsentierten dafür Modellskizzen. Das Interesse in Radsportkreisen sei groß, so Ullrich. Als Unterstützerin wurde auch Rad-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel ins Boot geholt. Aus dem Publikum kamen Nachfragen zur Finanzierbarkeit des Projekts. Die Organisatoren sehen hingegen großes Potenzial.

(br)