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Wiesbaden: Erfolgreicher Schlag gegen internationalen Rauschgifthandel

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Nach mehrmonatigen Ermittlungen hat das Bundeskriminalamt mit Unterstützung des Landeskriminalamtes Sachsen, der Polizeidirektion Leipzig, der Polizei in Thüringen, dem Zollfahndungsamt Dresden und den tschechischen Behörden Anfang November einen Rauschgifthändlerring in Leipzig und Prag zerschlagen. Es wurden 2,9 Tonnen der Chemikalie Chlorephedrin sichergestellt. Diese Menge ist zur Herstellung von circa 2,3 Tonnen Methamphetamin (Crystal) mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von 184 Millionen Euro geeignet.
Die Ermittler durchsuchten am 5. und 8. November 19 Wohn- und Geschäftsobjekte in Leipzig und nahmen sieben Personen fest. Dabei wurden Bargeld, Munition, gestohlene Ausweisdokumente und dutzende Mobiltelefone sichergestellt. Zehn Kilogramm des Chlorephedrins hatte die kriminelle Bande bereits für den Abtransport in die Tschechische Republik vorbereitet.
Zeitgleich wurde in Leipzig ein mutmaßlicher Abnehmer der Bande festgenommen. In dessen Umfeld wurden weitere fünf Objekte durchsucht und verschiedene Beweismittel sichergestellt.
Die tschechischen Ermittler nahmen am 8. November sieben weitere Personen der Rauschgiftorganisation fest und stellten dabei Schusswaffen und Bargeld sicher.
Hauptbeschuldigter ist ein 32-jähriger Chemie- und Pharmahändler aus Leipzig. Dieser hatte sich die zur Methamphetaminherstellung geeignete Chemikalie Chlorephedrin eigens im europäischen Ausland produzieren und nach Deutschland liefern lassen. Gegenüber den Behörden täuschte der Beschuldigte die Vernichtung der Substanz vor, um sie dann illegal zur Rauschgiftproduktion weiterverkaufen zu können.
Im Zuge von Finanzermittlungen stellte das BKA im Rahmen der Vermögensabschöpfung insgesamt 600.000 Euro sicher.
Im Verlauf der Ermittlungen wurde der Transport der Chemikalie durch eine bandenmäßig strukturierte Gruppierung in Mengen zwischen zehn und zwanzig Kilogramm in die Tschechische Republik festgestellt. Die Substanz wurde dort in illegalen Rauschgiftlaboren zur Herstellung der Droge Crystal verwendet. Ein Teil des so produzierten Rauschgiftes wurde schließlich wieder nach Leipzig geliefert und dort an Zwischenhändler und Konsumenten verkauft.
Bei einer Sicherstellung von vier Kilogramm Crystal im Oktober 2014 war es Beamten des BKA bereits gelungen, den direkten Zusammenhang zwischen der Weitergabe der Chemikalie und der Herstellung der Droge nachzuweisen.