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Flüchtiger aus Oppenau bleibt verschwunden

2005 wurde der Gesuchte wegen Volksverhetzung verurteilt

Weiterhin keine Spur hat die Polizei in Oppenau vom flüchtigen Yves R., der am Sonntag (12. Juli 2020) vier Polizisten mit einer Pistole bedroht und ihnen die Dienstwaffen abgenommen hat. Seit vier Tagen ist der Mann verschwunden und auf der Flucht. Die Polizei hat sich unter anderem Hilfe von ortskundigen Förstern, Psychologen und Überlebensexperten geholt.

Mann in Offenburg kontrolliert - optische Ähnlichkeit

Mehr als 270 Hinweise zu möglichen Aufenthaltsorten des Gesuchten aus Oppenau sind mittlerweile eingegangen - Höhlen, alte Bunkeranlagen und verlassene Gebäude wurden durchsucht. In einer Behörde in Offenburg kontrollierte die Polizei zudem einen Mann, der dem Flüchtigen ähnlich sehen soll.

Beim vermeintlichen Manifest, das Yves R. hinterlassen haben soll, handelt es sich nach Einschätzung der Polizei aller Wahrscheinlichkeit nach um kein vom Täter verfasstes Schriftstück.

Urteil im Alter von 15 Jahren

2005 sei der Flüchtige unter anderem wegen Volksverhetzung verurteilt worden, teilte am Donnerstag (16. Juli 2020) der Offenburger Staatsanwalt Kai Stoffregen mit. Im Alter von 15 Jahren hatte er das Schild eines Jugendwerks so umgestaltet, dass es anschließend die Worte "Juden weg" zeigte. Aus den Urteilsgründen ergibt sich außerdem, dass der Beschuldigte eine Bombenattrappe gefertigt hatte, um seinen Erziehern in dem Jugendwerk Angst zu machen.

Zwar sei der Flüchtige wegen diverser Straftaten verurteilt worden, ansonsten sei aber keine davon politisch motiviert gewesen.

(br)