Stadt und Land kooperieren und orientieren sich an Freiburger Modell
Stuttgart und das Land Baden-Württemberg wollen künftig eine sogenannte Sicherheitspartnerschaft eingehen. Dabei orientieren sich die Landeshauptstädter an Freiburg und Heidelberg, wo eine solche Partnerschaft bereits besteht, um die Kriminalität einzudämmen. Anlass war die Krawallnacht in der Stuttgarter Innenstadt vor knapp zwei Wochen. In Freiburg ist die Zahl der Straftaten seit Bestehen der Partnerschaft deutlich zurückgegangen.
Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, soll die Zusammenarbeit der städtischen Sicherheitsbehörden mit dem Land auf Initiative von Innenminister Thomas Strobl (CDU) intensiviert werden. Strobl und der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn wollen die Partnerschaft am Donnerstagnachmittag (2. Juli) besiegeln.
Freiburg ist nicht mehr kriminellste Stadt im Land
Vorreiter für die Zusammenarbeit sind die Städte Heidelberg und Freiburg. Die Breisgau-Metropole hat ihre unrühmliche Spitzenplatzierung als kriminellste Stadt Baden-Württembergs nach zuletzt 16 Jahren in Folge hinter sich lassen können. Polizei, Stadt und Land sehen hier die Sicherheitspartnerschaft als elementaren Faktor. Die Zusammenarbeit wurde im März 2017 beschlossen, als Reaktion auf die beiden Morde an jungen Frauen im Herbst 2016. Sie wurde intensiviert und gilt bis heute.
Polizei kann deutlich stärker sichtbar Präsenz zeigen."
"Die Sicherheitspartnerschaft hat sich als geeignetes Mittel bewährt, Kriminalität und Gewalt im öffentlichen Raum einzudämmen", glaubt auch der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn. "Die Polizei kann so deutlich stärker sichtbar Präsenz zeigen." Aber auch die Straßensozialarbeit, Razzien im Drogen- und Waffenmilieu sowie die Präventionsarbeit stünden im Zentrum der Partnerschaft. Zu letzterer trügen auch die 16 Überwachungskameras in der Freiburger Innenstadt bei, sagt der Freiburger Ordnungsbürgermeister Stefan Breiter (CDU).
Auf andere Städte übertragen ließen sich Sicherheitskonzepte indes nicht, glaubt Innenminister Strobl. Jede Stadt und jede Region brauche eigens zugeschnittene Lösungen.
(dpa/br)