Milchpreis der Molkerei liegt über dem bundesweiten Schnitt
„Milch mach müde Männer munter“ hieß ein Werbeslogan in den 50ern. Aber nicht nur Männer, auch Frauen und Kinder trinken gerne ein Glas Milch. Das zeigt die Geschäftsbilanz 2019 der Schwarzwaldmilch-Gruppe. An den beiden Standorten in Freiburg und Offenburg konnte erstmals ein Umsatz über 200 Mio. Euro erwirtschaftet werden. Mit 39,64 Cent/kg brutto liegt der Milchpreis für die genossenschaftlichen Milcherzeuger über dem Durchschnitt des bundesweiten Milchpreises.
Das Jahr 2019 war ein relativ ausgeglichenes milchwirtschaftlichen Jahr. Die Milchauszahlungspreise in Deutschland sind im Vergleich zum Vorjahr leicht gefallen, die Butterpreise lagen unter dem Vorjahresniveau, doch die Eiweißmärkte zogen deutlich an. Das stabile Exportgeschäft kam dem Markt zu Gute. „Das Wetter im vergangenen Sommer war mit den vielen heißen und trockenen Tagen ungünstig für das Futterwachstum. Dies sorgte phasenweise für einen Rückgang der Milchmenge“, erklärt Markus Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender der Schwarzwaldmilch und Andreas Schneider, Geschäftsführer der Schwarzwaldmilch erklärt:
Aufgrund unseres robusten Geschäftsmodells mit dem starken Markengeschäft und den weiteren Wertschöpfungssegmenten kann Schwarzwaldmilch dennoch auf das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte zurückblicken.“
Die genossenschaftlichen Milcherzeuger erhielten mit 39,64 Cent/kg brutto auch im vergangenen Jahr einen – im bundesweiten Vergleich – überdurchschnittlichen Milchpreis. Auch mit ihrem Bio-Milchpreis von 54,33 Cent/kg brutto lag die Molkerei über dem deutschen Durchschnitt.
Nachfrage nach Bio-Produkten steigt deutlich an
Das Markensortiment ist mit einem Absatzplus von 13,8 Prozent der zentrale Umsatztreiber. „Wir wachsen rein ertragsorientiert und nicht über Preisaktivitäten“, erklärt Schneider. Besonders stark zeigt sich in 2019 die Entwicklung der Bio-Produktlinie mit einem Umsatzwachstum von 21,3 Prozent. Die Bio-Heumilch, die im Juli 2018 eingeführt wurde, verzeichnete ein Umsatzplus von 46,8 Prozent. Sie wird von zwölf Milchvieh-Betrieben produziert, die Zahl ist aber laut Geschäftsführer Schneider steigend. Darüber hinaus trugen die Produktlinie Schwarzwaldmilch mit einem Wachstum von 7,6 Prozent sowie die Produktlinie LAC lactosefrei mit 6,8 Prozent wesentlich zum guten Ergebnis bei. Auch der Umweltschutz liegt den Kunden am Herzen, denn der Absatz des Mehrwegglassortiments stieg um fast 50 Prozent stark an.
Die Corona-Pandemie wirkt sich auf Milchwirtschaft aus
Die Corona-Pandemie machte auch vor der deutschen Milchwirtschaft nicht Halt. Die Branche ist stark exportorientiert und die entsprechenden Warenströme sind nach wie vor gestört. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, in welcher Form und wie schnell sich das Großverbrauchergeschäft erholt, das ebenfalls eine wichtige Säule der Molkereien darstellt. Gleichzeitig steigt aktuell saisonbedingt die Milchmenge – diese Kombination führt zu einem Ungleichgewicht zwischen Milchangebot und -nachfrage, was den Preis sinken lässt. „Unabhängig von etwaigen Corona-Effekten ist die Marktentwicklung unseres Markengeschäfts auch in diesem Jahr weiterhin sehr positiv“, so Andreas Schneider. Besonders stolz ist der Geschäftsführer, dass die Schwarzwaldmilch-Gruppe keine Kurzarbeit anmelden musste und für alle Mitarbeiter individuelle Lösungen gefunden werden konnten. Wie sich der Umsatz und das Ergebnis im Jahr 2020 entwickeln ist momentan ein Blick in die Glaskugel.
Die Molkerei hat ein Jubiläum
In diesem Jahr feiert Schwarzwaldmilch das 90-jährige Bestehen der Molkerei. Ein großes Jubiläumsfest wird es nicht geben, aber das Jubiläumsdessert Schwarzwälder-Kirsch. Außerdem bietet die Molkerei seit März bundesweit erstmalig eine lactosefreie Frischmilch in zwei Fettstufen in der Glasflasche unter der Marke LAC an. Ebenso stark entwickelt sich der im März eingeführte LAC Naturjoghurt 3,5 Prozent im Glas. Weitere neue Glasprodukte, wie der Bio Naturjoghurt 1,5 Prozent sowie der Schwarzwaldmilch Weide Naturjoghurt 3,5 Prozent ergänzen die Produktsortimente. Auch der vegane Bio Haferdrinks der neuen Marke Velike! wird von den Kunden gut angenommen.
Rund 1.000 regionale Milchbauern sowie über 400 Mitarbeiter arbeiten für die Schwarzwaldmilch.
(dk)