Wechsel aus Heimunterricht und Präsenzunterricht
Am Sonntag (14.06.2020) enden in Südbaden die Pfingstferien. Danach dürfen wieder mehr Schüler in den Unterricht. In einem rollierenden System aus Home-Schooling und Präsenzunterricht kommen die Klassenstufen zurück.
Die vierten Klassen der Grundschulen und der Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) sind seit dem 18. Mai wieder in der Schule. Ab Montag (15.06.2020) kommen die ersten bis dritten Klassen der Grundschulen und Grundstufen der SBBZ wieder an die Schulen zurück. Außerdem alle Klassenstufen an den Gymnasien, Realschulen, Haupt- und Werkrealschulen, Gemeinschaftsschulen und SBBZ. Um die Infektionsschutzvorgaben einhalten zu können, erfolgt der Unterricht in einem rollierenden System, also im Wechsel. Die Schulen seien gut auf den Re-Start vorbereitet, betont Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann:
Die Schulleiterinnen und Schulleiter haben gemeinsam mit den Lehrkräften und den Schulträgern in den zurückliegenden Wochen viel geleistet, um einen reibungslosen Wiederaufnahme des Unterrichts und auch die Durchführung der Abschlussprüfungen zu ermöglichen. Dafür sind wir den Schulleitungen, Lehrkräften und Schulträgern sehr dankbar.
Immer wieder wurde betont, dass viele Lehrkräfte aufgrund von Vorerkrankungen oder hohem Alter nicht wieder an die Schule zurückkehren würden. Laut Kultusministerium stehen allerdings rund 80 Prozent der Lehrkräfte für den Einsatz im Präsenzunterricht zur Verfügung. Sie müssen mit einem entsprechenden Formblatt gegenüber ihrer Schulleitung anzeigen, wenn sie einer Risikogruppe angehören und nicht in Präsenz arbeiten können. „In der öffentlichen Diskussion geraten Lehrerinnen und Lehrer [...] zunehmend unter Druck. Um sie vor allem vor pauschalen Vorwürfen zu schützen, halten wir es für richtig, dass sie künftig Atteste über Vorerkrankungen vorlegen. Das dient auch dazu, ihre Glaubwürdigkeit zu erhärten“, sagt Ministerin Eisenmann.
Kitas und Grundschulen öffnen ebenfalls wieder
Ab Ende Juni sollen dann im ganzen Land wieder die Grundschulen und die Kindertagesstätten vollständig öffnen können. Zu Grunde liegen die Erkenntnisse einer Studie, die die Landesregierung bei der Universitätskinderklinik Heidelberg in Auftrag gegeben hat. Die ersten Erkenntnisse der Studie zeigten, dass Kinder nicht nur seltener an Corona erkranken, sondern sich auch seltener mit dem Virus infizieren als Erwachsene. Das bestätigt bisherige Ergebnisse von weiteren Studien zu diesem Thema, etwa den Corona-Studien aus Island, den Niederlanden oder der Schweiz. Somit könne ausgeschlossen werden, dass Kinder bis zehn Jahre besondere Treiber des Infektionsgeschehens seien, begründet die Landesregierung ihre Entscheidung. Wichtig sei jedoch, dass die jeweiligen Gruppen oder Klassen getrennt von den anderen bleiben und sich nicht vermischen, auch nicht in den Pausen.
Für die Zeit nach den Sommerferien arbeite das Ministerium, auch in Zusammenarbeit mit den anderen Ländern innerhalb der KMK an entsprechenden Konzepten. „Unser Ziel ist deshalb, nach den Sommerferien allen Schülerinnen und Schülern so viel Präsenzunterricht wie möglich in einem Regelbetrieb anbieten zu können“, erklärt Eisenmann.
(dk)