Rektor Schiewer: "Ein Semester mit angezogener Handbremse."
An den Hochschulen in Baden-Württemberg startet heute das Sommersemester - aufgrund der Corona-Krise allerdings nur digital. Lehrende und Studierende bleiben zuhause und lernen mit Hilfe des Computers. Ein Novum, ein Experiment, das alle Beteiligten von neue Herausforderungen stellt. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Uni Freiburg, spricht von einem Semester mit angezogener Handbremse. Bis zum 8. Mai sollen in Freiburg ausgefallene Prüfungen sowie schriftliche Arbeiten nachgeholt werden. Ab 11. Mai startet der reguläre digitale Studienbetrieb.
Kontaktverbote bringen den Hörssaal auf den Bildschirm
Beginnen sollten das Sommersemester und der Vorlesungsbetrieb in den meisten Hochschulen im Land bereits am 16. März. Wegen der Corona-Krise wurden die Semesterferien jedoch verlängert. Hochschulen in ganz Baden-Württemberg müssen sich nun strukturell umstellen. "Es handelt sich um ein digitales Semester", sagt Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Das Lernen, wie es an Hochschulen üblich ist, sei wegen der bestehenden Kontaktverbote nicht möglich.
Zwei Aufnahmestudios an der Uni Freiburg
Bis 11. Mai, dem Stichtag für den regulären digitalen Lehrbetrieb, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. An der Uni Freiburg nutzen die Lehrkräfte unter anderem zwei kleine Aufnahmestudios, die bereits im November vergangenen Jahres eingerichtet wurden. Mikrofon, Kamera, Green Screen - mit digitaler Technik können die Dozenten ihre Studienvorträge aufwerten, filmen und per Stream übertragen. Studenten, die sonst im Hörsaal wären, können von ihrem heimischen Arbeitsplatz aus zuschauen und mitwirken. Wie sich die neue Lehrform in der Praxis bewährt, muss sich noch zeigen. Chancen bietet sie jedoch allemal.
(dpa/br)