Wer Symptome verspürt wird künftig zentral untersucht - Aufbau binnen eines Tages
In Freiburg gibt es eine neue zentrale Anlaufstelle für Menschen, die sich auf eine Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus testen lassen müssen. In der Halle 4 der neuen Messe hat die Stadt eine große zentrale Fieberambulanz eingerichtet, die am Freitag ihren Betrieb aufnahm. Dort sollen Menschen, die erste Symptome einer Covid-19-Erkrankung spüren von einem Facharzt untersucht werden. Die Fieberambulanz löst die bisherigen Abstrichzentren ab. Bevor die ersten Patienten ankamen, besuchte Oberbürgermeister Martin Horn gemeinsam mit dem Leiter des Arbeitskreises Kliniken und Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung das Zentrum.
Anruf beim Hausarzt und Überweisung ans Fieberzentrum
In zehn Behandlungsräumen werden die Patienten vor Ort von einem Arzt in Augenschein genommen und auf das Virus getestet. Dafür wurde die Messehalle 4, in der sonst Messestände stehen und hunderte Menschen flanieren, zum großräumigen medizinischen Zentrum umfunktioniert - und das in nicht einmal 24 Stunden. Die Dimensionen sind beeindruckend - und doch der Situation geschuldet. Denn zwischen Patienten muss der Mindestabstand von zwei Metern zwingend eingehalten werden.
Wer künftig Symptome bei sich feststellt, die auf eine Ansteckung mit dem Coronavirus hindeuten, soll sich zunächst telefonisch an seinen Hausarzt wenden. Dieser überweist den jeweiligen Patienten dann an die Fieberambulanz, die täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet hat. Dort untersucht einen ein Arzt mit entsprechender Schutzausrüstung und stellt eine Diagnose. Je nach Befund und Zustand des Patienten geht es dann für mindestens 14 Tage in häusliche Quarantäne in den eigenen vier Wänden, oder - bei schweren Krankheitssymptomen - in eine Klinik. "Ersteres wird wohl bei der großen Mehrheit der Patienten der Fall sein", glaubt Frank Uekermann, Leiter des Arbeitskreises Kliniken in Freiburg.
Jeder weiß, wo die Messe ist. Der Mindestabstand ist gewährleistet."
"Jeder weiß, wo die Messe ist", ergänzt der Leiter, der außerhalb der Coronakrise das Garten- und Tiefbauamt der Stadt leitet. Keinesfalls sollen Patienten auf eigene Faust zur Ambulanz fahren. Die Fieberambulanz sei wie eine große Einbahnstraße aufgebaut. "Man kommt vorne durch eine gesicherte Schleuse herein. Es gibt eine klassische Aufnahme, an der man seine Krankenversicherungskarte und die Überweisung vom Hausarzt vorzeigt und einen Wartebereich, in dem der Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Patienten gewährleistet ist." Vom Untersuchungszimmer gehe es einen von zwei separaten Ausgangsbereichen. Abschließend müsse sich jeder, der die Ambulanz verlässt, die Hände am Ausgang desinfizieren.
In den Krankenhäusern sollen durch die Installation der Fieberambulanz und des Corona-Zentrums auf der Messe mehr Kapazitäten für den Regelbetrieb, abseits der aktuell grassierenden Pandemie, geschaffen werden.
Gynäkologische Ambulanz für schwangere Covid-19-Patientinnen eingerichtet
Um auch für Schwangere das Risiko zu minimieren, wurde in der Fieberambulanz auch eine gynäkologische Ambulanz eingerichtet, um nachweislich infizierte werdende Mütter zu behandeln. "Ein toller Service von Freiburger Gynäkologinnen und Gynäkologen für ihre Patienten", findet Oberbürgermeister Martin Horn. Zehn Mediziner hätten sich freiwillig gemeldet und den Anstoß für diese Art der Schwangerenbetreuung gegeben.
(br)