Die Einsatzkräfte sprechen von einem unverantwortlichen Verhalten
In ganz Südbaden musste die Polizei in der Nacht auf Donnerstag (19.03.2020) mehrfach ausrücken, um so genannte "Corona-Partys" von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufzulösen.
Allein im Landkreis Emmendingen haben sich fünf solcher Gruppen auf Grill- und Spielplätzen getroffen, um zusammen zu feiern, sagte uns ein Polizeisprecher. Insgesamt gab es in der Region um die zehn Einsätze innerhalb einer Nacht.
Teilweise kamen demnach sogar dutzende oder teils auch über 100 Menschen dort auf engem Raum zusammen - und das obwohl Gesundheitsexperten und Politik angesichts der Coronavirus-Pandemie dringend dazu aufrufen, jegliche Sozialkontakte auf ein Minimum zu reduzieren.
Eltern sollten Kinder unbedingt auf die Gefahren hinweisen
In den meisten Fällen hatten nun Anwohner die Einsatzkräfte alarmiert. Sie konnten die gefährlichen Gelage auflösen, dabei waren einige der jungen Menschen aber scheinbar so uneinsichtig, dass Platzverweise ausgesprochen werden mussten.
Die Polizei ruft ausdrücklich dazu auf, solche Treffen momentan zu unterlassen und sieht dabei auch die Familien in der Pflicht. Eltern sollten auch mit älteren Kindern unbedingt über das Thema sprechen und auf die Gefahren für sich selbst und andere hinzuweisen.
Darüber hinaus ist es auch für die Beamten selbst nicht gerade hilfreich, wenn sie zusätzlich zur angespannten Lage jetz auch noch zu solchen Corona-Partys ausrücken muss und Zeit und Kraft für andere Notfälle verschwendet wird.
Kretschmann droht mit Ausgangssperre
Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (GRÜNE) reagiert auf die besorgniserregenden Fälle aus Südbaden und appelliert noch einmal an alle Bürger, sich an die Einschränkungen zur Eindämmung des grassierenden Virus zu halten.
Andernfalls könnten in Baden-Württemberg in Zukunft auch Ausgangsverbote drohen. Bisher versucht die Landesregierung diesen Schritt zu vermeiden. Wenn aber nicht alle ihr Verhalten grundlegend umstellen, dann komme man nicht um härtere Maßnahmen und Sanktionen herum, so Kretschmann weiter.
(fw) / dpa