Die Risse ziehen sich nach wie vor durch das Mauerwerk vieler Häuser
Nach der missglückten Erdwärmebohrung von 2007 in Staufen rechnet das Land Baden-Württemberg inzwischen damit, dass die Maßnahmen gegen die Risseschäden noch viele Jahrzehnte zum Stadtbild gehören könnten. Zu dieser Einschätzung kommt am Montag (09.03.2020) das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau mt Sitz in Freiburg.
Dessen Präsident Jörg-Detlef Eckhardt rechnet damit, dass die Pumpen vermutlich für immer laufen müssen, um zu verhindern, dass Wasser in die betroffene Erdschicht unter der Stadt eindringt und weitere Bodenhebungen auslöst. Sobald der Pumpbetrieb eingestellt wird, kommt es unterirdisch zu einer chemischen Reaktion zwischen dem Wasser und tiefen Gips-Schichten, die daraufhin aufquellen und für Erdbewegungen sorgen.
Bisheriger Sachschaden liegt bei mindestens 50 Millionen Euro
Durch die Hebung des Erdreichs wurden in den letzten 13 Jahren rund 270 Gebäude im Ortskern rund um den Rathausplatz teilweise stark beschädigt. Zwei Häuser mussten sogar abgerissen werden. Noch immer ist der Boden unter Staufen nicht vollständig zur Ruhe gekommen. Als Ursache gilt eine fehlgeschlagene Geothermiebohrung. Den bisherigen Schaden schätzen Experten auch mehr als 50 Millionen Euro.
(fw) /dpa