Es war ein außergewöhnliches Spektakel, das die Narren ihrer Stadt zum runden Geburtstag geschenkt haben

Mehr als 12.000 Fasnet-Fans haben in Freiburg am Samstagabend die große "Nacht der Narren" auf dem Münsterplatz gefeiert - präsentiert von baden.fm. Diese besondere Veranstaltung hat die Breisgauer Narrenzunft in diesem Jahr der Stadt Freiburg und ihren Bürgern wegen des 900. Stadtjubiläums zum Geschenk gemacht.

Vor dem Spektakel auf dem riesigen Narrendorf zwischen dem Freiburger Wahrzeichen und dem Historischen Kaufhaus waren bereits 1.111 Hästräger aus über 40 unterschiedlichen Zünften mit leuchtenden Feuern durch die nächtlichen Straßen und Gassen der Altstadt gezogen. Tausende große und kleine Schaulustige haben den Fackelumzug an den Straßenrändern begleitet.

Neben einigen Freiburger Zünften sind die Umzugstrecke vor allem auch die Narren aus dem Umland, von Mengen bis Todtnau und von Neuenburg bis Kirchzarten, mitgelaufen. Allerdings gab es auch noch deutlich weiter gereiste Gäste, wie die "Ohregribler"-Guggenmusiktruppe aus Basel oder die "Altstadt-Mutze" aus Bern. Für sie alle ging es von der Startaufstellung hinter dem Martinstor über die große Kaiser-Joseph-Straße entlang hin zum Freiburger Rathaus und von dort über einen kleinen Schlenker wieder zurück auf die "KaJo" und den Münsterplatz.

Dort hatten sich bereits 3.000 bis 4.000 weitere Hästräger aus Südbaden und teils sogar ganz Baden-Württemberg versammelt, die nicht am eigentlichen Fackelumzug beteiligt waren. Auf der Bühne dankte ihnen der von den Narren entmachtete Oberbürgermeister Martin Horn für ihr Kommen und ihr Engangement während der fünften Jahreszeit.

Er lobte die Fasnet dabei als richtige Mischung aus Brauchtum, Tradition und Moderne, die es nach wie vor schaffe, die unterschiedlichsten Menschen zusammenzubringen. Besonders großen Applaus gab es während der Rede auch für seine Randbemerkung zu Beginn, dass die Nachbarn aus dem Elsass den Narren in Freiburg schon ein großes Geschenk gemacht hätten. Gemeint war damit die erfolgte Abschaltung des Reaktorblocks 1 im grenznahen französischen Atomkraftwerk Fessenheim.

Freiburger Zunft gewinnt den Männerballett-Wettbewerb auf dem Münsterplatz

Bei ausgelassener Feierstimmung und einem Dicht-an-Dicht durch die Menschenmassen auf der Südseite des Münsters bahnte sich mit dem Wettbewerb "Freiburg sucht das Männerballett 2020" ein weiteres Highlight der Nacht der Narren an. Vier närrische Männergruppen wollten den Titel mit einer eigens einstudierten Choreographie für sich ergattern. Neben den offiziellen Botschaftern des Freiburger Stadtjubiläums, zu denen neben Erstem Bürgermeister Ulrich von Kirchbach auch Kult-Dragqueen Betty BBQ gehört, hatten dabei auch Lisa & Reyk aus der baden.fm-Morgenshow "Der schöne Morgen" alle Hände voll zu tun:

Als feste Partner der Breisgauer Narrenzunft und "Fasnet-Praktikanten" der Freiburger Fasnet 2020 war Lisa teil der charmanten Jury. Keine leichte Aufgabe, wie sie nach den beeindruckenden Showeinlagen aller Teilnehmer im Anschluss einräumen musste. Mit ihrem Ausdruck und ihrer Situationskomik am meisten überzeugt haben am Ende die tanzenden Männer der Bohrer-Zunft aus Freiburg-Günterstal.

Fackelumzug soll nicht zum regelmäßigen Bestandteil der "Friburger Fasnet" werden

Noch bis 23:30 Uhr durften die tausenden Besucher auf dem Münsterplatz das Spektakel feiern - für viele war damit aber noch nicht Schluss, auch in den vielen Kneipen in der Freiburger Innenstadt war nicht nur nach dem verlorenen SC-Heimspiel bis in die frühen Morgenstunden ganz schön was los. Nimmt man alle Eindrücke der närrischen Nacht zusammen, übertrifft das sogar den Vorgänger vor elf Jahren: Zum 75. Jubiläum der Breisgauer Narrenzunft hatte es damals schon ein einziges Mal einen Fackelumzug durch die Innenstadt gegeben, der auch damals gut besucht war.

Auch wenn die BNZ weiter betont: "Noch eine Auflage wird es von der Veranstaltung voraussichtlich nicht geben, sie war in dieser Form ein besonderes und einmaliges Geschenk": Glaubt man dem positiven Feedback vieler Besucher vor Ort, könnte sich Freiburg glatt an so viel närrische Extra-Ausgelassenheit zur fünften Jahreszeit gewöhnen.

(fw)