Löwen zielstrebiger als Wölfe - Torhüter Leon Meder erstmals 60 Minuten auf dem Eis
Der EHC Freiburg hat sein Auswärtsspiel bei den Tölzer Löwen am Freitagabend mit 2:5 (1:0, 0:4, 1:1) verloren und damit die vierte Niederlage in Folge kassiert. Erstmals hütete Ersatz-Torwart Leon Meder dabei das EHC-Tor. Bei noch drei ausstehenden Spielen in der Hauptrunde bleiben die Wölfe Dritter in der Tabelle der DEL 2.
Ausfälle und Überraschungen
Mit einer Schweigeminute für die Opfer des Anschlags von Hanau am Mittwoch begann der Eishockeyabend in der Bad Tölzer Wee-Arena, in der sich unter den 1874 Zuschauern auch gut 20 mitgereiste Freiburger eingefunden hatten.
Bereits vor dem Spiel bekannt waren die verletzungsbedingten Ausfälle von Marvin Neher und Patrick Kurz (beide Verteidigung) sowie Topscorer Luke Pither. Eine Überraschung gab es auf der Torhüter-Position: Erstmals bewachte der 20-jährige Backup-Goalie Leon Meder das EHC-Gehäuse über die volle Spieldistanz. Erst 20 Minuten Eiszeit konnte der junge Keeper im bisherigen Saisonverlauf vorweisen. Bei seiner Premiere über die volle Spieldistanz war ihm bei keinem der fünf Gegentore ein Vorwurf zu machen.
Er hat fantastisch gespielt."
Ein Sonderlob gab es deshalb auch von Trainer Peter Russell, der Stammkeeper Ben Meisner bewusst zuhause gelassen hatte, um Meder Spielpraxis zu verschaffen. "Er hat fantastisch gespielt", so der Wölfe-Coach nach der Partie.
Ein gutes Drittel reicht nicht
Mit einer weiteren Überraschung begann die Partie: Gerade einmal 88 Sekunden waren gespielt, als Brett Bulmer - der Ende vergangener Woche für den verletzten Pither nach Freiburg gewechselt war - bei seiner ersten Scheibenberührung im Wölfe-Trikot einnetzte - 1:0 für den EHC. Beide Mannschaften spielten gut, wobei das erste Drittel unter'm Strich an die Gäste ging. Dies sollte sich im Mittelabschnitt allerdings dramatisch ändern.
Denn die Löwen kamen aus der Kabine, wie die sprichwörtliche Feuerwehr: Nachdem Max French beim Nachschuss zunächst das leere Tor verfehlte (26.), machte es Sebastian Sedlmayr wenig später besser und glich seinerseits im Nachfassen aus (28.). Je länger das Drittel dauerte, umso größer wurde der Druck, den die Tölzer ausübten. Wieder war es ein Nachschuss, den der zuvor noch glücklose French - dieses mal erfolgreich - im Tor unterbrachte (37.). Mit einem Doppelpack innerhalb von 13 Sekunden erhöhten Marcel Pfleger und Lubor Dibelka kurz vor Drittelende auf 3:1 und 4:1 (40.).
Zu wenig, um das Spiel noch zu drehen
Zwar verkleinerte der EHC noch einmal den Rückstand, als Cam Spiro im Powerplay nach wenigen Sekunden vom Kreis Maß nahm und verwandelte (44.). Die Tölzer ließen aber nicht mehr viel anbrennen, stellten stattdessen ihrerseits in Überzahl auf 5:2 dank einer starken Kombination von Pfleger und Dibelka (51.).
Ein Spiel dauert 60 Minuten."
"Wir haben in den letzten zehn Minuten einige verrückte Entscheidungen getroffen", bilanzierte Trainer Peter Russell nach dem Spiel. Über 45 Minuten habe man kein schlechtes Spiel gezeigt. "Ein Hockey-Spiel dauert aber nun mal 60 Minuten. Man hat außerdem gemerkt, dass die Verletzten uns fehlen", so der Coach.
Am Sonntag gastiert der EC Bad Nauheim beim EHC Freiburg. Erstes Bully in der Echte Helden Arena ist um 18.30 Uhr.
(br)