Wölfe siegen zuhause gegen Kaufbeuren und Stürmen an die Ligaspitze
Der EHC Freiburg ist seit Freitagabend neuer Spitzenreiter in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga. Mit einem 4:3-Heimerfolg gegen den ESV Kaufbeuren überholen die Breisgauer den bisherigen Ligaprimus Kassel Huskies, der parallel das Hessen-Derby gegen den EC Bad Nauheim mit 2:3 nach Penaltyschießen verlor. Die Wölfe indes schaffen ihren größten Coup in dieser Spielzeit ohne ihren Cheftrainer Peter Russell, der momentan die britische Nationalmannschaft trainiert.
Daniel Heinrizi und Rudi Gorgenländer betreuen das Wolfsrudel
Während Trainer Russell mit der britischen Auswahl in Nottingham um die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele 2022 kämpft, bekamen es seine Wölfe zuhause mit einem Gegner zu tun, den sie in den zurückliegenden drei Vergleichen noch nicht schlagen konnten. Entsprechend heiß waren die Breisgauer auf die Partie, in der Sportchef Daniel Heinrizi und Nachwuchstrainer Rudi Gorgenländer hinter der Bande standen.
System Russell greift auch in dessen Abwesenheit
Am sogenannten "System Russell" änderte die Abwessenheit des Cheftrainers indes wenig. Wie üblich versuchten die Freiburger, den Gegner über eine stabile Defensive und effizientes Angriffsspiel zu fordern. Die Gäste traten ähnlich auf, weswegen sich im ersten Abschnitt nur wenige echte Möglichkeiten ergaben. Unter den Augen von DEL-2-Geschäftsführer René Rudorisch und Ringerlegende Adolf Seeger schien der erste Abschnitt torlos zu enden. Rund zwei Minuten vor der Sirene war es schließlich jedoch ESVK-Mann Louis Latta, der seine Farben in Führung brachte.
Gästespieler Vajs und Laaksonen verletzen sich
Ab dem Mittelabschnitt bekamen die 3021 Zuschauer in der Echte Helden Arena dann schnelleres Eishockey und mehr Torgelegenheiten zu sehen. Das Drittel ging unter dem Strich an die Gäste Tore fielen jeweils zwei and er Zahl. Früh bediente Luke Pither Sturmpartner Scott Allen, der ausglich (22.). Es folgte jedoch ein herber Dämpfer für die Freiburger, als der Kaufbeurer Joseph Lewis binnen 16 Sekunden zweimel einnetzte und die Allgäuer so wieder mit 3:1 in Front brachte (31.). Der EHC ließ sich von diesem Rückschlag nicht verunsichern. Nachdem bei den Jokern Torhüter Stefan Vajs und Jere Laaksonen (Verdacht auf Ellenbogenbruch) verletzt aus dem Spiel geschieden waren, war es erneut eine Co-Produktion von Pither und Allen, über die die Wölfe verkürzten (39.).
Der EHC hat mehr Treibstoff im Tank
Im Schlussabschnitt zeigte sich dann, dass der EHC konditionell hervorragend aufgestellt ist, denn die Wölfe erhöhten noch einmal die Schlagzahl, während den Kaufbeurern merklich die Puste ausging. Mit einem grandiosen Pass legte Nico Kolb die Scheibe für Erik Betzold auf, der ausglich (46.). Rund zweieinhalb Minuten vor Schluss legte Cam Spiro, nach starkem Angriff, die Scheibe im letzten Moment auf Niko Linsenmaier quer, der ESVK-Ersatzkeeper Jan Dalgic überwand und den 4:3-Siegtreffer erzielte.
Der EHC Freiburg klettert dank des Heimerfolges an die Spitze der DEL 2. Am Sonntag reisen die Wölfe zu den Eispiraten Crimmitschau. Erstes Bully ist um 17 Uhr.
(br)