Optimale Bedingungen und Volksfeststimmung an der Hochfirstschanze
Beim zehnten Skisprung-Weltcup an der Hochfirstschanze in Titisee-Neustadt gastierte am Wochenende einmal mehr der große Wintersport-Zirkus im beschaulichen Schwarzwald. Sportlich überragte der Pole Dawid Kubacki. Abseits von Schanzentisch und Auslauf herrschte Volksfestatmosphäre.
Schnee im Winter – die bange Frage
Wenn die Weltelite der Skispringer – quasi die Formel eins des Wintersports – in Titisee-Neustadt Station macht, dann sollte tunlichst nichts schief gehen, an der und um die Hochfirstschanze. “Reicht der Schnee?”, lautete eine der wichtigsten Fragen vor dem Sportgroßereignis. Milde Temperaturen und gelegentliche Niederschläge hatten manchen bangen lassen, ob der passende Untergrund den fliegenden Athleten zu Füßen liegen würde.
Es reichte: Nachts war es in den vergangenen Wochen kalt genug gewesen, um die Sprunganlage ausreichend künstlich zu beschneien. Starkregen hatte es keinen gegeben. Tatsächlich waren die Bedingungen am Wochenende hervorragend, wie Sportler und Organisatoren unisono bestätigten.
Ein Pole fliegt zum Doppelsieg
Das Optimum aus den Bedingungen holte an den beiden Wettkampftagen (Samstag, 18. Januar und Sonntag, 19. Januar 2020) der Pole Dawid Kubacki heraus. Der Vierschanzentournee-Sieger legte mit 140,5 und 141 Metern bereits am Samstag in beiden Durchgängen die weitesten Sätze hin. Hinter ihm landeten der Österreicher Stefan Kraft und der Japaner Ryoyu Kobayashi.
Lokalmatador Stephan Leyhe, der nach dem ersten Durchgang mit 139 Metern noch Zweiter war, wurde am Ende des Tages – nach 134,5 Metern im zweiten Versuch – Fünfter. Karl Geiger, der Führende im Gesamtweltcup, wurde Zwölfter.
Ein Breitnauer segelt am Podium vorbei
Und auch am Sonntag führte kein weg vorbei, am sprunggewaltigen Polen: Keine 24 Stunden nach seinem ersten Triumph flog Kubacki erneut ganz nach vorn, dieses Mal jedoch nur mit hauchdünnem Vorsprung auf Kobayashi, der mit lediglich 0,3 Punkten Rückstand Zweiter wurde. Und wieder verpassten im Wahlschwarzwälder Leyhe und dem Allgäuer Geiger zwei Deutsche nur um Haaresbreite das Podium. Leyhe wurde nach Rang 14 im ersten Durchgang mit einem 140,5-Meter-Satz Vierter, Geiger Fünfter.
Kobayashi erhält Sonderpreis
Auch wenn es nicht zum Platz an der Sonne gereicht hatte, durfte sich der Japaner Kobayashi noch über ein Preisgald von 25.000 Euro freuen. Für den besten Springer der Qualifikation sowie der vier Wertungssprünge des Wochenendes wurde erstmals der Sondertitel „Titisee-Neustadt-Five“ verliehen.
Große Party an der Schanze
Fans aus aller Herren Länder, Livemusik und alles, was Hunger und Durst zu stillen vermag wurde am Wochenende rund um die Hochfirstschaze geboten. Die Wälderstadt wurde wieder einmal für ein Wochenende zum Mekka des Skisprungzirkus. Fast 10.000 Besucher verfolgten an beiden Wettkampftagen die Sprünge ihrer Idole, jubelten und feierten. Fazit: Ein rundum gelungenes Weltcup-Wochenende für den Hochschwarzwald und beste Werbung für den Sport.
(br)