© Klemens Baldas

Lebensretter-App aus Südbaden gewinnt Publikumspreis

Beim Förderpreis "Helfende Hand" war das Freiburger Projekt gleich doppelt erfolgreich

Das Freiburger Projekt „Region der Lebensretter“ hat beim Förderpreis „Helfende Hand“ in Berlin den Publikumspreis gewonnen. Der vom Bundesinnenministerium schon zum elften Mal verliehene Förderpreis im Bevölkerungsschutz würdigt das Engagement von Hilfsorganisationen, Feuerwehren und Krankenhäuser, ihre ehrenamtlichen Helfer und hauptberuflichen Mitarbeiter zur aktiven Mitwirkung einzuladen.

An der Online-Abstimmung über den Publikumspreis hatten sich rund 9.000 Menschen beteiligt. In der Kategorie „Innovative Konzepte“ belegte das Projekt aus Freiburg außerdem den 2. Platz. Dafür gab es ein Preisgeld von 7000 Euro. Die Auszeichnung wurde am Montagabend (18.11.2019) in Berlin überreicht.

Smartphone-App alarmiert Ersthelfer in der Nähe

Mit der Smartphone-App des Vereins „Region der Lebensretter“ werden bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand in Freiburg und im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald automatisch Ersthelfer in der Nähe der Patienten alarmiert. Damit können die Überlebenschancen deutlich erhöht werden. Inzwischen sind 680 Helfer bei dem Projekt registriert. Alle erhalten eine Beatmungsmaske und eine Warnweste sowie einen Code zur Freischaltung der Lebensretter-App, mit der Helfer geortet und alarmiert werden können. Mit dem Projekt wird die Schnittstelle Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz optimiert und es wird effektiv die Lücke zwischen Notfallereignis und den ersteintreffenden Helfern geschlossen.

Überlebenschance kann bei schnellem Eingreifen deutlich erhöht werden

In Deutschland ist der plötzliche Herztod eine der drei häufigsten Todesursachen. Jedes Jahr erleiden rund 50.000 Patienten einen plötzlichen Herz-Kreislauf-Stillstand. Aktuell  überleben nur rund 10 Prozent der Patienten, weil zu spät mit der Herzdruckmassage begonnen wird. Bei 25-50 Prozent der Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand liegt eine Herzrhythmusstörung vor, die mit einem Stromstoß - der so genannten Defibrillation - behoben werden kann. Wenn innerhalb von weniger als fünf Minuten nach dem Herz-Kreislauf-Stillstand mit der Herzdruckmassage begonnen wird und der Patient vor Eintreffen des Rettungsdienstes schon defibrilliert wird, kann die Überlebenschance auf bis zu 70 Prozent gesteigert werden. In Freiburg und dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald treten jährlich rund 250 Fälle mit Herz-Kreislauf-Stillstand auf.

Weitere Infos zum Projekt "Region der Lebesnsretter" und zur Ersthelfer-App gibt es hier.

(rg)