Polizei räumt weiteres besetztes Haus in Freiburg

Nach zwei Aktionen in den Stadtteilen Stühlinger und Weingarten haben Aktivisten ein Haus in der Freiburger Kronenstraße besetzt - Polizei räumt das Gebäude

Hart hat die Freiburger Polizei gegen zehn Hausbesetzer durchgegriffen, die sich seit dem späten Freitagabend (25. Oktober) in und auf einem Gebäude in der Kronenstraße verschanzt hatten. Hunderte Menschen hatten sich am späten Abend in der Straße nahe der Innenstadt versammelt. Einige von ihnen drangen in das Gebäude mit de Hausnummer 21 ein - einer Villa im Jugendstil. Sie hängten Banner auf, spielten laute Musik gespielt und zündeten Feuerwerkskörper. Lange Zeit blieb die Lage in der Kronenstraße friedlich. Die Polizei hatte sich mit zahlreichen Einsatzkräften am Gebäude postiert und den Hauseigentümer informiert, der Strafanzeige erstattete und so auch die Räumung des Gebäudes veranlasste. Am Samstagmittag erfolgte nun der Zugriff.

Besetztes Haus in der Kronenstraße (Freiburg) wurde geräumt.

Straßenbahn- und Autoverkehr standen still

Zahlreiche Sympathisanten der Aktivisten hatten sich vor dem besetzten Haus auf der Straße versammelt, getrunken und gefeiert. Dadurch war die Straßenbahnlinie 5 für mehrere Stunden blockiert. Die gesamte Kronenstraße war wegen der Menschenmasse für Autofahrer in beide Richtungen gesperrt. Am Samstag waren die Unterstützer weniger geworden. Die verbliebenen protestierten derweil lautstark gegen die Räumung.

Polizei räumt das Gebäude

Seit Beginn der Besetzung hatte sich ein Aufgebot an Polizisten in Schutzanzügen vor dem Gebäude postiert. Nach ihren Angaben verlief alles weitestgehend friedlich. Noch in der Nacht hat der Besitzer des Hauses Strafanzeige erstattet. Am Samstagnachmittag erfolgte dann ab 14 Uhr die Räumung des Gebäudes. Menschen, die sich vor dem Haus befanden, wurde es ermöglicht, den Ort des geschehens unbehelligt zu verlassen. Die zehn Hausbesetzer wurden aus dem Gebäude, beziehungsweise vom Dach geholt und die Personalien festgestellt. Sie müssen sich unter anderem wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung verantworten. Möglicherweise müssen sie auch die Kosten des Einsatzes tragen.

Die Aktion war ist eine weitere von mehreren Hausbesetzungen in den vergangenen Wochen. Zu der Aktion bekannt hat sich die Gruppierung "die WG", die nach eigenen Angaben so gegen die aktuelle Wohnungspolitik protestieren will.

Vor der Besetzung gab es eine große Demonstration 

Mit ein Grund für die breite Unterstützung dürfte eine vorangegangene Demonstration sein. Unangemeldet und unter dem Motto "Raven gegen Rechtsruck und Repression" waren am Abend rund 1 000 Menschen durch die Stadt gezogen. Viele von ihnen waren später bei der Besetzung dabei.

mt/br