Die Besucherzahlen sind zwischen 2013 und 2018 stark gestiegen
Der Mundenhof in Freiburg hat im vergangenen Jahr mit rund 400.000 Besuchern seine Kapazitätsgrenze erreicht. Seit Jahren steigt die Besucherzahl stetig an. Durch den neuen Stadtteil Dietenbach, der in einigen Jahren gebaut wird, wird der Publikumsandrang im Freiburger Tiergehege wohl noch größer.
Die Infrastruktur und die Personalausstattung sind dem Andrang an besucherstarken Tagen kaum gewachsen, die Aufenthaltsqualität ist damit eingeschränkt. Deshalb wird die Stadt nun Erweiterungsflächen für das Tiergehege erschließen. Bei einer Pressekonferenz stellte Umwelt-Bürgermeisterin Gerda Stuchlik am Mittwoch (02.10.2019) einen 10-Jahres-Plan vor, der die besondere Attraktivität des Mundenhofs erhalten und seine Alleinstellung als Tiergehege mit umweltpädagogischem Anspruch stärken will. Dazu müssen weitere Bereiche für das Tiergehege auf Flächen zwischen Autobahn und Naturschutzgebiet entwickelt werden, die der Mundenhof momentan landwirtschaftlich nutzt. Angrenzende Flächen, die bisher die Stadtgärtnerei als Baumschule und der Reitclub 99 als Reitplatz nutzt, werden aufgewertet und durch eine gezielte Besucherlenkung für die Öffentlichkeit neu erschlossen.
Mit der Weiterentwicklung der Flächen, die an das Tiergehege grenzen, sollen auch die vorhandenen Gebäude für die Öffentlichkeit geöffnet werden. In den statisch sanierten Alten Kuhstall (Kathedrale) soll deshalb weiter investiert werden. Bis 2025 soll dort ein Schlechtwetter-Angebot für Familien entstehen, wie interaktive Stationen zu Themen des Mundenhofs (Landwirtschaft, Tierhaltung usw.), niedrigschwellige Spielstationen (Ins-Heu-Springen, Burgen aus Strohballen bauen) und womöglich auch ein integriertes Café. Die Baumaßnahmen sollen bis 2025 abgeschlossen sein und rund 2 Millionen Euro kosten.
Die Stadt prüft nach Angaben von Umwelt-Bürgermeisterin Gerda Stuchlik außerdem, ob die Parkgebühren am Wochenende erhöht werden können. Der Eintritt in das Tiergehege soll aber weiterhin kostenlos bleiben.
Parallel zu diesen Entwicklungen sollen auch die Veranstalter des Zelt-Musik-Festivals (ZMF) miteinbezogen werden, diese wollten eigentlich die Festivalfläche vergrößern. Eine maßgebliche Erweiterung des ZMF zu Lasten von Mundenhof-Flächen ist dabei für die Stadtverwaltung keine Option: „Der Mundenhof hat Priorität“, so Umwelt-Bürgermeisterin Gerda Stuchlik. Erst wenn der Mundenhof erweitert ist, kann auch mehr Fläche für das ZMF bereitgestellt werden.
Nach der ersten Erweiterung Mitte der 80er Jahre und der Umgestaltung im Zusammenhang mit der Entwicklung des Stadtteils Rieselfeld Ende der 90er Jahre ist das der dritte Umbruch in dem 1968 gegründeten Freiburger Tiergehege.
(dk)