Dass der Rüde sich dauerhaft in Südbaden niedergelassen hat, halten Experten für sehr unwahrscheinlich
Der Wolf, der bereits seit November 2017 im Nordschwarzwald bei Baiersbronn unterwegs ist, muss im letzten Frühjahr auch durch Südbaden gestreift sein. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommen am Montag (05.08.2019) Experten der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg.
Sie haben bis zuletzt eine Haarprobe des Tiers vom 7. März aus der Gemeinde Münstertal in akribischer Kleinstarbeit auswerten lassen. Das Ergebnis: Bei dem Tier dort handelt es sich um den bereits bekannten Wolfsrüden mit der Bezeichnung GW852m.
Im März noch im Südden im Münstertal, im Mai schon wieder im Norden bei Gernsbach
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass er auch weiterhin vor allem im nördlichen Schwarzwald lebt, da im Mai und Juni dort wieder bei Gernsbach neue Spuren von ihm aufgetaucht sind. Trotzdem muss der Wolf zwischenzeitlich mindestens einen Ausflug in unsere Region gemacht haben. Das Landesumweltministerium hat die Neuigkeit bereits an die Nutztierhalterverbände und an die örtlichen Wildtierbeauftragten weitergegeben.
Die Behörde ruft alle Beteiligten dazu auf, die Augen weiter offen zu halten. Wölfe galten in unseren Breitengraden lange Zeit als nahezu ausgerottet, Forscher halten eine dauerhafte Rückkehr in der Schwarzwald aber nur für eine Frage der Zeit.
Land trifft Vorkehrungen zur möglichen Rückkehr des Wolfes
Bisher lassen sich nur Spuren und Sichtungen von einzelnen (meist Jung-)Tieren nachweisen, die auf der Suche nach einem eigenen Revier teils mehrere hundert Kilometer zurücklegen. Die Landwirtschaft betrachtet das Auftauchen von Wölfen mit Sorge, da viele Bauern Angst um ihre Nutztiere haben. Das Land Baden-Württemberg hat angekündigt, Vorkehrungen wie Schutzzäune und Ähnliches besser unterstützen zu wollen.
Da Wölfe sehr scheue Tiere sind, vermeiden sie hingegen in aller Regel die direkte Begegnung mit dem Menschen.
(fw)