Wirtschaftliche Entwicklung in Südbaden
Am Freitag (12.04.19) hat der Handelsverband Südbaden die Bilanzen der wirtschaftlichen Entwicklung für unsere Region veröffentlicht.
Der deutsche Einzelhandel hat seine Umsätze das neunte Jahr in Folge gesteigert. Dabei sind die Nettoerlöse um 2,8 Prozent gestiegen, was einen Umsatz von 525 Milliarden Euro bedeutet. Die durchschnittliche Wachstumsrate zwischen 2010 und 2018 war 1,6 Prozent. Einen derartig langen Aufschwung im Handel hat es zuletzt in den 80er Jahren gegeben.
Eine große Rolle spielt der Onlinehandel, der immer weiter ansteigt. Während der Onlinehandel wächst, sinkt der Kundenbesuch in den Läden immer weiter. Die Geschäftslage der Händler fällt damit in diesem Frühjahr auf ein 10-Jahrestief. Schuld daran sei vor allem die Großbaustelle in der Innenstadt Freiburg, das behaupten zumindest die Geschäftsleute. Da die Bauarbeiten jetzt beendet sind blicken die Händler positiver in die Zukunft.
Die Umsätze der Schweizer Kunden ist zurück gegangen
Die Zahl der Schweizer, die in Südbaden einkaufen ist rückläufig. Über die Hälfte der Händler verzeichnen weniger Ausfuhrkassenzettel. Die Einführung einer Bagatellgrenze und veränderte Rahmenbedingungen würden sich weiter negativ auf den Umsatz in Südbaden auswirken. Unsere Nachbarn aus der Schweiz geben an, vor allem wegen der Stadt, dem Gastronomie-Angebot und den vielen Möglichkeiten zum Verweilen nach Südbaden zu kommen. Dazu sagte uns der Präsident des Handelsverbands Südbaden Philipp Frese:
Fahrräder, Camping und Sportartikel die besten Branchen
Der ungewöhnlich heiße Sommer letztes Jahr hat in der Branche des Fahrradhandels einen großen Schub ausgelöst. Da es von April bis in den Spätherbst sehr warm war hat es sich natürlich gelohnt Fahrräder oder Sportartikel zu kaufen. Waren wie die für den täglichen Bedarf wie zum Beispiel Lebensmittel haben auch gut abschnitten. Dort ist man mit einem Umsatz von 215Mrd. Euro in 2018 sehr zufrieden. Zurück gegangen ist mit einem Minus von Zwei Prozent der Schuh- und Möbelhandel. Das führt man auch auf den heißen Sommer zurück.
Dialogprojekt "Handel 2030"
Bei dem Dialogprojekt „Handel 2030“ handelt es sich um eine Reihe von regionalen Workshops. Das Projekt wurde durch das Wirtschafts- und Arbeitsministerium Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Die Workshops setzen sich mit wichtigen Zukunftsfragen des Einzelhandels auseinander. Unter anderem mit der Digitalisierung, Fachkräftesicherung und der Zukunft der Innenstädte. In den Workshops will man Lösungsansätze für diese Themen erarbeiten.
Die Städte und Gemeinden sind dazu aufgefordert, den Wirtschaftsstandort Stadt zu stärken. Die Stadt ist bemüht das Einkaufen attraktiver zu machen. Unter anderem soll die Innenstadt grüner werden, ein Lichtkonzept erarbeitet und mehr Cafes gebaut werden.
Auch wenn es in anderen Städten regelmäßig verkaufsoffene Sonntage gibt, sehen das die Experten für Freiburg eher kritisch.
(lm)