Ob das Hotel-Großprojekt gebaut wird oder nicht, das haben am Sonntag die Bürger in der Hand
In Todtnau ist am Sonntag (26.05.19) der erste Bürgerentscheid der Stadtgeschichte. Die Bewohner stimmen darüber ab, ob auf dem Radschert im Ortsteil Todtnauberg ein Hotel gebaut wird oder nicht. Geplant sind dort mehr als zehn Einzelgebäude und über 60 Suiten. Zur Wahl sind rund 4000 Menschen aufgerufen. Der Termin fällt mit der Kommunal- und Europawahl zusammen.
Für das geplante Naturressort in Todtnauberg hatte der Gemeinderat im März (21.03.2019) einen Bürgerentscheid beschlossen. Am 26. Mai sollen die Bürger der Gemeinde über die Bebauung des Radscherts entscheiden. Dort könnte das Vier-Sterne-Ferienresort mit 63 Suiten, 299 Betten, einem Wellness-Bereich, Schwimmbad und Restaurant entstehen. Dagegen hatte zuletzt eine Bürgerinitiative mobil gemacht.
Das wird die Fragestellung des Bürgerbegehrens sein:
Sind sie gegen den Verkauf oder die Verpachtung des Gemeindegrundstücks Flurstück Nr. 1294 auf dem Radschert in Todtnauberg?
Die Bürgerinitiative hatte im Dezember 2018 1366 Unterschriften gegen die Pläne im Gemeinderat vorgelegt, 284 Stimmen waren nötig. Die Gemeinderatsmitglieder hatten sich vorher noch mehrheitlich für das Hotel ausgesprochen.
Die Gegner haben unter anderem ein Problem mit dem Umweltplan, der Mehrbelastung durch Verkehr und befürchten Probleme mit dem Bergwerkstollen, der sich unter dem Radschert befindet. Der Hochschwarzwald ist nun in einem Konflikt: Ein Hotel würde einerseits mehr Touristen bedeuten, allerdings auch immer einen Eingriff in die Natur. Für das weitere Vorgehen hat die Stadtverwaltung der Gemeinde vier Varianten vorgelegt, die es jetzt zu prüfen gilt.
(andu)