Arztmord, Offenburg, Angeklagter, © Patrick Seeger - dpa

Angreifer muss nach Mord an Offenburger Arzt in Psychiatrie

Mord an Offenburger Arzt – Täter kommt in die Psychatrie

Mitte August 2018 hatte ein mutmaßlich 27 Jahre alter Asylbewerber einen Mediziner in dessen Praxis mit mehreren Messerstichen getötet und eine Arzthelferin verletzt. Am Dienstagnachmittag (12.03.2019) ist vor dem Offenburger Landgericht das Urteil gegen den Mann gefallen.

Der Angeklagte sei nach Auswertung der Indizien ohne Zweifel der Täter. Ein vom Gericht in Auftrag gegebenes Gutachten hat aber ergeben, dass er unter einer psychischen Krankheit und Wahnvorstellungen leidet und somit nicht schuldfähig ist. Außerdem stellt der Asylbewerber nach Ansicht der Gutachter eine Gefahr für die Allgemeinheit dar. Er soll daher zwangsweise in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Bis zuletzt hatte er in dem Prozess seine Unschuld beteuert.

Bluttat hatte in ganz Deutschland für Empörung gesorgt

Dem Urteil zufolge wollte sich der Asylbewerber für eine aus seiner Sicht fehlerhafte ärztliche Behandlung rächen. Er war davon ausgegangen, von dem Arzt bei einer Blutentnahme vergiftet worden zu sein. Belege für mögliche medizinische Fehler konnten die Ermittlungen aber nicht feststellen.

Der Praxisbetreiber war den Angaben zufolge nach mindestens 20 Messerstichen in Kopf und Hals am Tatort gestorben. Er habe keine Chance gehabt, dem Angriff zu entkommen, sagte der Richter. Außerdem mussten Rettungskräfte eine Arzthelferin mit Schnittverletzungen behandeln. Der Verdächtige wurde kurze Zeit später festgenommen. Sein genaues Alter konnten die Ermittler bis zuletzt nicht eindeutig klären.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Beide Seiten können dagegen innerhalb der nächsten Woche Rechtsmittel einlegen.

(mt)

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