Es geht für den Sport-Club um eine Festigung der Position in der Tabellenmitte der Bundesliga
Der SC Freiburg bereitet sich in der anstehenden englischen Woche der Fußball-Bundesliga auf sein Flutlicht-Spiel gegen den Tabellenletzten Hannover 96 vor. Mit einem Sieg beim letzten Heimspiel des Jahres könnte der Sport-Club in dieser Saison erstmals die 20-Punkte-Marke knacken und damit seinen deutlichen Vorsprung auf die Abstiegsplätze weiter ausbauen. Aktuell sind die Freiburger mit 17 Punkten Tabellenzwölfter.
Hoher Druck lastet auf Hannover und könnte die Mannschaft dadurch gefährlich machen
Die schwache Leistung aus der jüngsten 0:2-Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf vom letzten Wochenende sieht Trainer Christian Streich inzwischen überwunden. Was er nach der Partie noch als Niederschlag bezeichnet hatte, sei nun als Spannung in der Mannschaft zu spüren, die er sich zu Nutze machen möchte.
Für die Anspannung beim Gegner Hannover hat Streich in weiten Teilen Verständnis. Sein Trainerkollege Andre Breitenreiter hatte den Spielern dort vor der Partie gegen Freiburg regelrecht gedroht:
Ich vergleiche es mit der Schule. Es stehen die Halbjahreszeugnisse an, und da steht: Die Versetzung ist stark gefährdet.
Bei ausbleibendem Erfolg will Breitenreiter mit der Mannschaft ins Sondertraining und dementsprechend den Weihnachtsurlaub einkürzen. Streich erklärt, er wisse von der enormen Drucksituation und kenne diese aus der vergangenen Bundesliga-Saison.
Jedes Wochenende Nachweise zur Arbeitsleistung erbringen und sich bewerten lassen zu müssen sei in nur wenigen Berufen der Fall. Wenn es nicht so gut läuft, kann das gnadenlos sein, so sein Fazit. Streich ist aber überzeugt, dass die Debatte vor 30 Jahren so gar nicht geführt worden wäre. Damals herrschte generell ein anderer Umgangston und ein anderes Bewusstsein im Profisport.
An der Personalsituation hat sich aus Freiburger Sicht dabei seit dem letzten Auswärtsspiel vom Wochenende nichts geändert. Einerseits bedeutet das keine Ausfälle durch mögliche grippale Infekte, die momentan in Südbaden schwer herumgehen. Andererseits steht bei keinem der verletzten Stammspieler eine baldige Rückkehr bevor. So hält Streich auch einen Einsatz von Mittelfeldspieler Nicolas "Chico" Höfler in dieser Saison bislang für unwahrscheinlich. Nach seiner Operation wegen eines Innenbandrisses geht der 28-Jährige aktuell an Krücken. Streich dazu:
Wenn der Chico im April spielen könnte und in einer ordentlichen Verfassung wäre, dann würde ich Hosianna rufen!
Er hat Höfler vorerst nicht mehr auf Liste, weil er den Mittelfeldstrategen auch nicht unter Druck setzen möchte. Roland Sallai wird wegen einer Reizung der Adduktoren weiter fehlen. Sturmkollege Tim Kleindienst soll noch in dieser Woche am Meniskus operiert werden.
Insgesamt kaum Änderungen bei der Verletztensituation
Bei Amir Abrashi scheint der Heilungsverlauf hingegen ganz gut zu sein. Auch hier wäre ein Einstieg aus Streichs jetziger Sicht aber wohl frühestens im Januar möglich - und dann auch erstmal nur ins Training. Bis er auch wieder bei Bundesligaspielen auf dem Platz stehen wird, dürfte es Frühjahr werden.
Streich will sich wegen der Situation einen weiteren Neuzugang während der Wintertransferphase offen halten. Es sei gut möglich, dass sich über den Winter etwas verändert. Wenn sich Möglichkeiten ergeben, will der Verein hier machen, was er für sinnvoll erachtet.
Für das Spiel am Mittwochabend im Freiburger Schwarzwaldstadion gibt es auf beiden Seiten noch Karten. Rund 200 Restetickets stehen laut Vereinssprecher Sascha Glunk auf der Heimseite bereit und auch für den Hannoveraner Gästeblock ist das Kontingent noch nicht komplett ausgeschöpft.
Anstoß beim Flutlicht-Heimspiel des SC Freiburg in der englischen Woche ist dann um 20:30 Uhr. Wir berichten wie immer live im Radio mit baden.fm-Kult-Sportreporter Frank Rischmüller und Moderator Gianluca Meli.
(fw)