Gleich zwei Bündnisse hatten zu Demos in der Innenstadt aufgerufen
Mindestens 1500 Menschen haben in Freiburg gegen einen geplanten Aufmarsch eines rechten Bündnisses rund um die AfD und ihre Jugendorganisation protestiert. Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer 18-jährigen Diskobesucherin aus Freiburg hatten diese zu einer Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik in Deutschland aufgerufen.
Zwischen 300 und 500 Teilnehmer sind diesem Ruf gefolgt. Die Polizei musste ihren Demozug über eine andere Strecke durch die Freiburger Innenstadt umleiten, nachdem Gegner den ursprünglich geplanten Laufweg blockiert hatten. Immer wieder ist es dabei zu kleineren Rangeleien zwischen der Polizei und den Gegendemonstranten gekommen, als diese versucht haben, die AfD-Unterstützer aufzuhalten. Insgesamt blieb die Lage nach ersten Auskünften der Polizei aber weitgehend friedlich. In einem Fall mussten die Einsatzkräfte bei einer Rangelei Pfefferspray einsetzen. Vier Beamte haben sich außerdem ohne weiteres Zutun anderer leicht verletzt, heißt es im Einsatzbericht.
Die Einsatzkräfte hatten bereits Stunden zuvor starke Präsenz in der Freiburger Altstadt gezeigt. Neben der Bereitschaftspolizei mit Lautsprecherwagen waren auch die Pferdestaffel und - wie üblich - auch gleich mehrere Anti-Konflikt-Teams im Einsatz. So ist es am Ende gelungen, die beiden Demonstrationszüge weitestgehend voneinander zu trennen.
Den Gegendemonstranten ging es nach eigener Aussage vor allen Dingen darum, eine Instrumentalisierung des Verbrechens für politische Zwecke und ein pauschales Verurteilen von geflüchteten Menschen zu verhindern. Im Vorfeld hatte auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn betont, dass es in der Stadt keinen Raum für Hetze gegen Unbeteiligte und keinen für Menschen gebe, die solche grausigen Straftaten für ihre eigenen Ziele nutzen.
Oberbürgermeister hofft auf friedliche Demonstrationen
Gleichzeitig hofft er, dass die Demonstrationen friedlich bleiben und keine weitere Gewalt nach sich ziehen. In einem ersten Schritt hatte Horn mehr polizeiliche Unterstützung vom Land gefordert, um das angeschlagene Sicherheitsgefühl in der Stadt wiederherstellen zu können.
Nach einem Diskobesuch im Freiburger Industriegebiet Nord sollen mindestens acht Männer vor rund zwei Wochen eine 18-Jährige in einem Gebüsch missbraucht haben. Bei dem Hauptverdächtigen handelt es sich um einen 21-jährigen Flüchtling, gegen den bereits wegen andere Delikte ein Haftbefehl vorlag. Er soll die Jugendliche vermutlich mit Drogen gefügig gemacht und sich dann in der Gruppe an ihr vergangen haben.