Mitgiederbefragung: Was soll der Präsident des SC Freiburg machen?

Verein will seinen 73.000 Mitgliedern in den Entscheidungsprozess einbinden

Der SC Freiburg bindet seine Mitglieder bei einer möglichen Neubesetzung des Präsidentenamts ein. Seit Eberhard Fugmann am 1. September zurückgetreten ist, steht der SC Freiburg ohne obersten Repräsentanten da. Zunächst sollte kein Nachfolger benannt werden. Diese Entscheidung traf der Vereinsvorstand ohne Wissen seiner Mitglieder, was unter letzteren für Unmut sorgte. Nun reagiert der Bundesligist und räumt Fans und Beitragszahlern Mitspracherecht ein.

In einem Schreiben an die Mitglieder erklären die Vorstände Oliver Leki und Jochen Saier, dass bis Mitte Mai 2025 unter den Mitgliedern ein offener Austausch darüber stattfinden soll, wie die Rolle des Präsidenten zukünftig gestaltet werden könnte. Sollte sich aus diesem Dialog der Wunsch nach strukturellen Veränderungen ergeben, könnte bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Sommer oder der regulären Versammlung im Oktober 2025 darüber abgestimmt werden. Der Dialog soll helfen, die Erwartungen und Sichtweisen zur Rolle einer Präsidentin, eines Präsidenten oder einer alternativen Repräsentationsfigur zusammenzutragen und auszuloten.

Unternehmen "Dialog Basis" moderiert Befragungs- und Entscheidungsprozess

Als Kommunikator steigt das Tübinger Unternehmen "Dialog Basis" ein, schreibt der Verein. Die Firma hat sich auf Beteiligungsprozesse in Großgruppen spezialisiert. Da der Sportclub inzwischen 73.000 Mitglieder zählt, sind Abstimmungen und Beteiligungen eine Herausforderung. Nach einem ersten moderierten Treffen mit vertretern der organsiierten Fangemeinde Ende November sollen später auch nicht organisierte Vereinsmitglieder ins Gespräch eingebunden werden. In einem zweistufigen Losverfahren werden dafür 500 Mitglieder ausgewählt und angefragt, ob sie Interesse hätten, mitzuwirken.

Für Ende Januar und Februar 2025 sind dann zwei Präsenztreffen mit jeweils 50 zufällig ausgewählten Mitgliedern geplant. Parallel dazu soll eine Online-Umfrage unter allen Beitragszahlern erfolgen.

(br)