Freiburg boomt, dennoch stellen Baustellen und Frequenzrückgang den Einzelhandel vor Herausforderungen
In Freiburg steigt die Gesamtverkehrsbelastung, in der Innenstadt ist die Frequenz allerdings zurückgegangen. Das geht aus der Bilanz zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region hervor, die der Handelsverband Südbaden am vergangenen Freitag (07.09.18) veröffentlicht hat. Die Megabaustellen Rotteckring, Kaiser-Joseph-Straße, Friedrichsring, Kronenbrücke stehen kurz vor der Fertigstellung. Für die offizielle Einweihung mit großem Fest steht bereits der Termin fest.
Vielleicht gibt es jetzt eine Phase des Aufatmens, bis die nächsten großen Maßnahmen im Freiburger Straßenbau starten. Besonders der Einzelhandel in der Innenstadt ist von den Baustellen betroffen gewesen. Zudem fürchtet der Handelsverband Südbaden die viel diskutierten Fahrverbote, denn Erreichbarkeit sei ein zentrales Kriterium für den Einzelhandel. Insbesondere Kunden aus den Nachbarländern dürften von etwaigen Fahrverboten eher abgeschreckt werden.
Geht die Frequenz der Innenstadtbesucher zurück, sinken auch die Umsätze
Der Handelsverband Südbaden hat erklärt, dass 24 Stunden öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) in der Stadt und im ländlichen Raum erfüllt sein müssen, wenn man sich vom Verbrennungsmotor verabschiedet hat. Denn Mobilität sei eine soziale und demokratische Komponente und Voraussetzung zur Teilnahme an sozialen Prozessen.
Erste Aufgaben aus dem Tourismuskonzept werden bearbeitet und umgesetzt. Der Gemeinderat hatte im Februar 2018 grünes Licht für die ersten Maßnahmen gegeben, die 2017 vorgestellt wurden. Darunter sind ein Plan für die Aufwertung des Schlossbergs, ein neuer Webauftritt für den Freiburg-Tourismus und das Büro für Kongresse und Tagungen sowie ein zielgenaueres Marketing. Unter Steuerung von Baubürgermeister Martin Haag wurde ein Aktionskreis zur Erarbeitung der gestalterischen Aufwertung der Innenstadt berufen, der bereits mit der Arbeit begonnen hat.
Der Handelsverband arbeitet mit dem Deutschen Städtetag, dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Bundesverband Paket- und Expresslogistik an gemeinsamen Zielen und konkreten Maßnahmen zur Lärm- und Abgasentlastung. Auch in Freiburg wird die Notwendigkeit innerstädtischer Logistikalternativen geprüft.
(la)