57-Jähriger aus Lahr dringend des Mordes verdächtigt
Der Tatverdächtige im Fall der tödlichen Schüsse im Frankfurter Hauptbahnhof hat zuletzt in Lahr im Ortenaukreis gewohnt. Dort soll er einen Dönerladen unterhalten haben. Das sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Inzwischen gibt es erste Hinweise auf ein Motiv: Anlass für die Tat könne eine Familienfehde in der Türkei gewesen sein. Ein 54-jähriger türkischer Staatsbürger hat nach bisherigen Ermittlungen am Dienstagabend einen 27-jährigen Türken mit Kopfschüssen getötet.
Türkische Medien hatten zuvor ohne Verweis auf Quellen eine Fehde als Hintergrund der Tat genannt. Die Zeitung "Hürriyet" schrieb von einer Fehde zwischen zwei kurdischen Familien, ohne Quellen zu nennen. Der Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft sagte, dass er dazu keine Angaben machen könne.
Der mutmaßliche Täter war kurz nach der Tat am Dienstagabend von der Bundespolizei festgenommen worden. Er sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft und hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.
Das Opfer starb noch am Tatort. Der Tatverdächtige soll dem 27-Jährigen noch zweimal in den Kopf geschossen haben, als dieser auf dem Boden lag. Zu im Internet kursierenden Aufnahmen einer Überwachungskamera erklärten die Ermittler, deren Inhalt entspreche dem ihnen vorliegenden Video. Die Aufnahmen zeigen, wie sich ein Mann von hinten einem zweiten Mann nähert, mit der Pistole auf dessen Hinterkopf zielt und dieser Mann kurz darauf zu Boden geht.
Die Ermittlungen liefen auf Hochtouren, sagte der Sprecher weiter: "Es werden weiter Spuren ausgewertet, Zeugen vernommen und Ermittlungen aller Art getätigt. Es wird jeder Stein umgedreht, in jede Richtung geschaut und dementsprechend ruhen wir nicht, bis die Tat aufgeklärt ist."
(dpa/br)