Invasive Art hat ihre Niesche im Ökosystem belegt - Auswirkungen noch nicht abschätzbar
Nosferatu-Spinnen sind laut Experten in Baden-Württemberg mittlerweile heimisch. Die ursprünglich invasive Art aus dem Mittelmeerraum hat sich inzwischen im Südwesten etabliert, sagt Hubert Höfer, Wissenschaftler am Naturkundemuseum Karlsruhe. Wichtige Merkmale dafür, dass man von einer Etablierung sprechen kann, seien die eigene Fortpflanzung sowie der Erfolg im Ökosystem.
Immer häufiger wird die Spinne in Baden-Württemberg auch im Freien entdeckt. Nachdem das Tier zunächst hauptsächlich im Inneren von Gebäuden gemeldet worden war, findet man es nun unter anderem in Parks oder unter der Rinde von Platanen, so der Experte. Ob dadurch andere Tierarten verdrängt oder gefährdet werden, müsse noch erforscht werden.
Im Rheintal ist die Population am dichtesten
Grund für die weitere Ausbreitung sind laut Höfer die höheren Temperaturen in den vergangenen Sommern. Besonders viele der Spinnen gebe es demnach im Rheintal. Weniger verbreitet sind die Tiere im Hochschwarzwald und im Osten von Baden-Württemberg.
Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist eine der größten Spinnen in Deutschland und eine der wenigen, deren Biss die menschliche Haut durchdringen kann. Die Symptome eines Bisses werden als vergleichbar mit denen eines Wespenstichs beschrieben. Die Spinne beißt aber nur sehr selten, bei direkter Bedrohung.
Sieht man eine Nosferatu-Spinne in den eigenen vier Wänden empfiehlt Höfer, die Ruhe zu bewahren: "Wir haben in allen Häusern und Wohnungen Spinnen". Die Tiere würden uns das Leben nicht schwer machen, so der Experte. Stört man sich an der Spinne, könne man sie einfach ins Freie setzen.
(dpa/br)