Martin Horn, Oberbürgermeister, Freiburg, Wahl, © Patrick Seeger - dpa

Urteil im zweiten Missbrauchsprozess von Staufen soll Mitte Mai fallen

Es ist der zweite von insgesamt acht Verdächtigen, die sich an dem Jungen vergangen haben sollen

Vor dem Freiburger Landgericht ist am Montagnachmittag der nächste Prozess im Fall des jahrelang missbrauchten Neunjährigen aus Staufen gestartet. Angeklagt ist diesmal ein 50 Jahre alter Mann, der ebenfalls über das Darknet Kontakt zur Familie des Jungen aufgenommen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Bundeswehrsoldaten unter anderem besonders schwere Vergewaltigung in zwei Fällen vor. Sie will vor Gericht eine lange Gefängnisstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung erreichen.

Vorwurf: Soldat soll den Jungen 2017 zwei Mal missbraucht haben

Insgesamt soll die Verhandlung vier Tage andauern, ein Urteil könnte demnach schon Mitte Mai fallen. Bis dahin sollen zehn Zeugen, sowie ein psychiatrischer Gutachter vor Gericht aussagen. Dabei geht es auch um die Frage, wie gefährlich der Angeklagte möglicherweise für die Allgemeinheit ist.

Der Soldat der deutsch-französischen Brigade sitzt seit seiner Festnahme im letzten Oktober in Untersuchungshaft. Nach Angaben von Gericht und Bundeswehr handelt es sich um einen deutschen Stabsfeldwebel aus einer Kaserne im Elsass. Er ist demnach vorläufig des Dienstes enthoben und darf bis auf Weiteres auch keine Uniform mehr tragen.

Jeder der Verdächtigen wird einzeln angeklagt

Zusammen mit der Mutter des Jungen soll sein Stiefvater das Kind immer wieder im Internet für Vergewaltigungen verkauft haben. Einen ersten, 41 Jahre alten "Kunden" hat das Landgericht bereits Mitte April zu zehn Jahren Haft mit Sicherungsverwahrung verurteilt. Weitere Prozesse folgen dann in den kommenden Monaten. Ab Juni steht auch die Familie des missbrauchten Schülers vor Gericht.

(fw)

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