Der Deutsche Tierschutzbund in Bonn schlägt Alarm
Baden-Württemberg ist bundesweiter Spitzenreiter, was Tierversuche angeht. 2016 haben Forscher hier an 481.000 Tieren in Laboren Tests durchgeführt. Das sind so viele wie in keinem anderen Bundesland und auch noch einmal 20.000 mehr als im Vorjahr. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft hervor.
Experimente vor allem mit Nagetieren, Fischen und Vögeln
Rund die Hälfte aller Versuche wird dabei mit Mäusen durchgeführt, gefolgt von Fischen, Ratten, Kaninchen und Vögeln. Allerdings waren bundesweit auch rund 2400 Affen und fast 800 Katzen an Experimenten beteiligt. Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen Arbeiten liegt dabei auf angewandter Forschung bei Krebs- Nerven- und Geisteserkrankungen des Menschen. Oft ging es aber auch um Tierseuchen.
Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder, fordert jetzt eine Strategie, um Tierversuche in Zukunft deutlich einzudämmen und letztendlich vollständig zu ersetzen. Die Debatte um solche Experimente war zuletzt im Zuge des Skandals beim Autohersteller Volkswagen aufgeflammt. Für eine Studie in dessen Auftrag sollen Wissenschaftler unter anderem Affen den Abgasen von Diesel-Autos ausgesetzt haben.
(fw)