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Ganztägige Warnstreiks der IG Metall in Südbaden

Die Gerwerkschaft hat die letzte Verhandlung nach 16 Stunden abgebrochen

Nach fünf Verhandlungsrunden hat die IG Metall in den vergangenen Tagen zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Allein in Baden-Württemberg nehmen 70 Betriebe an den ganztägigen Warnstreiks teil.

Die IG Metall fordert unter anderem die Verkürzung der Vollzeit, höheres Entgelt und Zuschüsse für bestimmte Situationen, beispielsweise bei der Kinder- oder Familienpflege. Doch die beiden Verhandlungspartner scheinen in vielen Punkten noch sehr weit voneinander weg zu sein.

Insgesamt soll die IG Metall nach rund hundert Gesprächsstunden die Verhandlungsgespräche am Samstag (27.01.2018) abgebrochen. Marco Sprengler, Geschäftsführer der IG Metall in Freiburg und der IG Metall in Lörrach begründet die Entscheidung zu den ganztägigen Warnstreiks.

Geschäftsführer Marco Sprengler: "Das ist die Quittung für die Arbeitgeber."

Die Unterschiede scheinen minimal zu sein - Gewerkschaft ist zuversichtlich

Dass die Arbeitnehmer einen neuen Tarifvertrag bekommen, der ihnen mehr Geld einbringt, scheint so gut wie beschlossen zu sein. Ob die IG Metall aber auch die verkürzte Vollzeit und die Zuschüsse für Pflegefälle durchbekommt, ist derzeit noch fraglich.

Die Gewerkschaft zeigt sich dennoch zuversichtlich. Der Arbeitnehmerverband hatte bereits für einen Zuschuss im Fall der Kinder- und Familienpflege zugestimmt, allerdings nur unter zwei Bedingungen.

 

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Das Katholische Gemeindehaus Köndringen wurde kurzerhand in das Warnstreiklokal der Amcor Tscheulin umgestaltet

Der Arbeitgeber soll den Zuschuss erhalten, bis das Kind das sechste Lebensjahr erreicht hat. Die IG Metall fordert, dass ihren Mitgliedern der Zuschuss solange zusteht, bis das Kind das 10. Lebensjahr erreicht hat. Hier haben sich beide Seiten bislang noch nicht einigen können.

Im Fall der Familienpflege gestaltet sich die Tarifverhandlung noch schwieriger. Der Arbeitnehmerverband genehmigt den Zuschuss, so fern es sich bei der betroffenen Person um ein Familienmitglied ersten Grades handelt. Hierbei zählt der Arbeitnehmerverband ausschließlich die Mutter, der Vater und gegebenenfalls die eigenen Kinder.

Die IG Metall hingegen fordert, dass die Zuschüsse für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiterhin bestehen bleiben, wenn es sich bei der zu pflegenden Person auch um ein anderes, nahestehendes Familienmitglied handelt.

Wir würden keine ganztägigen Warnstreiks machen, wenn wir uns der Sache nicht absolut sicher wären." - Marco Sprengler, Geschäftsführer IG Metall Freiburg und Lörrach

Tarifverhandlungen sind nicht gescheitert - So sieht der zweite Plan der Gewerkschaft aus

Geschäftsführer Marco Sprengler hat die Verhandlungen für "abgebrochen" erklärt und nicht als "gescheitert" bezeichnet. Das mache einen erheblichen Unterschied, so Sprengler zu den streikenden Mitarbeiter von Amcor Tscheulin. Sollten die Verhandlungen aber letztendlich scheitern, hat die Gewerkschaft auch einen zweiten Plan.

Das passiert im Fall von gescheiterten Tarifverhandlungen:

  1. Am 07./08. oder 09. Februar kommt es zu einer Urabstimmung innerhalb der Gewerkschaft. Hier wird abgestimmt, ob der gesamte Betrieb vom Warnstreik in den Arbeitskampf übergeht. Dafür müssen mindestens 75 Prozent aller Mitglieder zustimmen.
  2. Sollten die Mitglieder mit mindestens 75 Prozent für einen Arbeitskampf gestimmt haben, soll dieser spätestens am 15. Februar beginnen.

Das erste Februarwochenende kann wegweisend für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sein, wobei die IG Metall mit den bisherigen Vereinbarungen noch nicht vollständig zufrieden zu sein scheint.

(gm)