Vor dem Freiburger Landgericht haben am Dienstag weitere Zeugen ausgesagt
Im Prozess um den Sexualmord an Maria L. in Freiburg hat es heute weitere Zeugenaussagen gegeben. Bei der Festnahme des Angeklagten Hussein K. sind wohl drei Narben an der rechten Hand festgestellt worden. Diese könnten die Folge von Verletzungen aus der Tatnacht sein.
Die Rechtsmedizinerin Dorothee Geisenberger sagte am Dienstag (28.11.17) vor dem Landgericht Freiburg, die Verletzungen könnten von dem Dornengebüsch am Tatort stammen, in dem DNA-Spuren des Angeklagten gefunden wurden.
Hussein k. war bei seiner Festnahme "wach und kooperativ"
Hussein K. sei bei der medizinischen Untersuchung nach seiner Festnahme «wach und kooperativ» gewesen, sagte Geisenberger. Er soll nicht den Anschein gemacht haben, unter Drogen zu stehen oder Entzugserscheinungen zu haben.
Ein Polizeibeamter, der den Beschuldigten damals vernommen hatte und der heute ebenfalls vor Gericht als Zeuge aussagte, bestätigte das. Hussein K. habe einen «ruhigen, fast abwesenden Eindruck» gemacht und habe teilnahmslos gewirkt, sagte der Beamte. Zu den Mordvorwürfen habe sich der Angeklagte bei der Polizei nicht geäußert.
Der Freiburger Mordprozess um den Sexualmord an Maria geht weiter
Der Prozess wird am 8. Dezember weiter gehen. Ein Urteil soll es erst im nächsten Frühjahr geben. Es geht in dem Prozess auch um die Frage, wie alt der vor der Jugendkammer stehende Hussein K. ist. Dies wird Auswirkungen auf die Höhe der Strafe haben.
Er selbst hatte angegeben, aus Afghanistan zu kommen und 17 Jahre alt zu sein. Doch daran gibt es Zweifel. Zum Prozessauftakt gab er zu, beim Alter gelogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hält Hussein K. für mindestens 22 Jahre alt. Entsprechende Gutachten stützen das.
Hintergrund
Hussein K. werden Mord und besonders schwere Vergewaltigung vorgeworfen. Er hat zugegeben, im Oktober vergangenen Jahres die 19 Jahre alte Studentin vergewaltigt und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben. Die Frau ertrank im Wasser der Dreisam. Ein Urteil soll es im Frühjahr 2018 geben.
(la/dz)