Neue Bauflächen für Freiburg sind in Planung
Die Stadt Freiburg wächst rasant, der soziale Wohnungsbau kommt dabei kaum hinterher. Acht relevante Bauflächen sind derzeit im Freiburger Stadtgebiet in Planung
Seit 2007 ist die Einwohnerzahl Freiburgs von 211.000 auf 227.000 gestiegen. Das entspricht einem Wachstum von 1080 neuen Haushalten pro Jahr.
Vor zwei Jahren hatte die Stadt einen Perspektivplan mit fünf möglichen neuen Bauflächen vorgestellt, auf denen insgesamt bis zu 1500 neue Wohnungen entstehen könnten. Zur Zeit sind gleich acht neue Wohngebiete im Verfahren.
Mooswaldfläche soll laut Bürgerinitiative erhalten bleiben
Das größte 2015 vorgeschlagene Baugebiet ist umstritten. Es ist etwa 13 Hektar groß und liegt zwischen Mooswald und Landwasser, südlich von Padua- und Granadaallee. Dort müsste eine rund 11 Hektar große Waldfläche umgewandelt werden, bei der es sich um ein Landschaftsschutzgebiet handelt.
Die Bürgerinitiative AG Mooswald hat Oberbürgermeister Salomon 10 000 Unterschriften gegen eine Bebauung an dieser Stelle übergeben, der sich inzwischen ebenfalls dagegen ausspricht. Möglicherweise könnte es hierzu auch einen Volksentscheid geben. Alternativ hat die AG Mooswald vorgeschlagen, den Parkplatz an der Ensisheimer Straße als Baugebiet zu nutzen.
(la)
Auch Dreisamufer soll nicht mehr bebaut werden
Auch das Gebiet einer Dreisamwiese an der Kappler Straße in Littenweiler kommt wohl als Baugebiet nicht mehr in Frage, da das Vorhaben kaum rentabel wäre. Es können dort weniger Wohnungen realisiert werden als ursprünglich gedacht. Stattdessen haben Untersuchungen ergeben, dass im Gebiet Längenloh in Zähringen rund 1400 Wohnungen gebaut werden könnten, also fast so viele wie auf allen fünf ursprünglich geplanten Flächen zusammen.
Die Planungen für den neuen angepeilten Stadtteil Dietenbach im Freiburger Westen gehen voran. Bis hier aber tatsächlich Platz für bis zu 12.500 Menschen entsteht, könnte es noch einige Jahre dauern.
Aktuell sind acht neue Wohngebiete im Verfahren
- Für das Gebiet "Im Zinklern" in Lehen und für die Erweiterung im Güterbahn-Areal ist die Offenlage beschlossen, um die Öffentlichkeit am Planungsprozess zu beteiligen.
- Die Gutleutmatten mit rund 500 Wohneinheiten wachsen bereits.
- In den Westarkaden wird eine Änderung des Bauplans 70 bis 80 weitere Wohneinheiten ermöglichen.
- Für das Gebiet Höhe in Zähringen (200 - 300 Wohneinheiten) wird der Offenlegungs-Beschluss voraussichtlich 2018 gefasst.
- im Gebiet Niedermatten/Waltershofen (120 - 150 Wohneinheiten) liegen noch nicht von allen Eigentümern die Grundzustimmungen zu.
- Für das Gebiet "Hinter den Gärten" in Tiengen soll der Aufstellungsbeschluss noch diesen monat gefasst werden.
- Im Einkaufszentrum Landwasser sollen 14.000 von 29.000 Quadratmetern Gesamt-Geschossfläche als Wohnraum genutzt werden. Die offenlage wird im Juni 2018 beschlossen.
- Außerdem sind mehrere Projekte für Studentenwohnen in der Umsetzung (Stusi Betzenhausen, BO-Areal Markuskirche, Röderhof)
Bis zur Fertigstellung des neuen Stadtteils will die Stadt Freiburg auch mit Wohnbauförderung dafür sorgen, dass ausreichend Wohnraum zur Verfügung steht: Der Freiburger Stadtbau-Verbund plant für die nächsten fünf Jahre bis zu 2000 zusätzliche Wohnungen im Großraum Freiburg, davon sind rund 950 als Eigentum zum Verkauf gedacht. Das soll einen finanziellen Ausgleich für den geförderten Wohnungsbau liefern.
Gleichzeitig, so Oberbürgermeister Salomon, könne man nicht immer dem Bedarf hinterher bauen. Auch wenn ein weiteres Wachstum plausibel scheint, sei den Statistiken dazu nicht immer zu trauen. Grundsätzlich sei die Entwicklung im sozialen Wohnungsbau auch nicht mehr oder weniger problematisch als in anderen deutschen Groß- und Universitätsstädten.
(la)