Das Dreiländermuseum in Lörrach feiert das 175-jährige Jubiläum der Revolution 1848/49 mit einer Sonderausstellung.
Revolution 1848/49: Eine Europäische Bewegung
Die Revolution von 1848/49 war eine europaweite Freiheitsbewegung, die von Spanien bis Ungarn, von Preußen bis Sizilien reichte. Die Ausstellung im Dreiländermuseum zeigt, wie gewaltsame Aufstände am Anfang standen und militärische Kämpfe am Ende. Das Besondere dabei war, dass das aufstrebende Bürgertum die mittelalterliche Herrschaftsordnung in Parlamenten gewaltfrei durch demokratische Staatsbürgergesellschaften ersetzen wollte. Diese Phase des Ringens um Freiheit, nationale Einheit und sozialen Ausgleich im Zeitalter der Industrialisierung war äußerst komplex, und oft setzten sich die Fürsten zunächst durch. Doch langfristig siegte die moderne, freiheitliche Demokratie.
Lörrach: Ein Zentrum des Freiheitsgedankens
In Lörrach verkündete Gustav Struve am 21. September 1848 erstmals die "Deutsche Republik" mit Forderungen nach Wohlstand, Bildung und Freiheit für alle. Die Nähe zu Frankreich und zur Schweiz, wo Republiken tatsächlich erkämpft wurden, brachte freiheitliches Gedankengut in die Region. Trotz des Scheiterns der Lörracher Erhebung war der Ruf nach Freiheit im vergleichsweise liberalen Großherzogtum Baden besonders laut. Nirgendwo sonst wurde die grenzüberschreitende Kraft des Freiheitstraums so brennpunktartig erlebt wie im Dreiländereck.
Die Revolution in Baden: Ein Blick auf die Region
Die Ausstellung konzentriert sich nicht nur auf die europäische Perspektive, sondern beleuchtet auch die drei Aufstände in Baden 1848/49. Dabei werden erstmals zentrale Objekte der Revolutionszeit aus regionalen Sammlungen in Lörrach, Schopfheim, Weil a.Rh., Kandern und Müllheim i.M. gemeinsam präsentiert. Das freie Theater "tempus fugit" hat zudem künstlerische Filme zur Revolution im Dreiländereck aus jugendlicher Perspektive produziert.
Von Gestern bis Heute: Die Bedeutung von Freiheit
Ein dritter Teil der Ausstellung spannt den Bogen von der Revolution von 1848/49 bis in die Gegenwart und Zukunft. Hier werden die unterschiedlichen Traditionslinien des Freiheitsverständnisses in Frankreich, der Schweiz und Deutschland beleuchtet, sowie aktuelle Herausforderungen an Freiheit und Demokratie diskutiert. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, ihre eigenen Einstellungen zur Freiheit zu reflektieren und zu diskutieren.
Eine Auseinandersetzung mit dem Wert von Freiheit und Demokratie
In Zeiten globaler Unsicherheit ist eine gründliche Auseinandersetzung mit dem Wert von Freiheit und Demokratie von großer Bedeutung. Am Ende der Ausstellung lädt eine Filmcollage mit durch künstliche Intelligenz erzeugten Bildern zum Nachdenken über die Zukunft ein.
Das Rahmenprogramm mit dem vollständigen Veranstaltungskalender und allen Angeboten zur Ausstellung ist im Dreiländermuseum und vielen Auslagestellen erhältlich. Zudem sind alle Veranstaltungen des Dreiländermuseums im Onlinekalender auf der Museumswebseite abrufbar.
(Dreiländermuseum Lörrach/mm)