Schon die Erdbeeren waren in diesem Jahr in der Region vergleichsweise früh dran - jetzt folgt das nächste beliebte Obst:

Viele Obstbauern in Südbaden starten in diesen Tagen in die Kirschernte 2017. Nach dem überraschenden Frost im April hatten viele von ihnen diesmal mit massiven Ernteausfällen zu kämpfen - je nach Region und geografischer Lage sind bis zu 75 Prozent aller Blüten erfroren, besonders etwa auch am Kaiserstuhl. Andere Anbaugebiete blieben hingegen etwas mehr von den Wetterkapriolen verschont und fahren fast normale Erträge ein. Die Schäden schwanken von Landwirt zu Landwirt sehr stark.

Einige von ihnen hatten mit speziellen Kerzen noch ihre Kirschbäume in den kritischen Nächten um ein paar Grad aufgeheizt und die Pflanzen abgedeckt, das macht sich nun für sie bezahlt. Einer von ihnen ist Kevin Brändlin, der bei Efringen-Kirchen auf rund 30 Hektar Fläche Kirschen anbaut - sowohl für den Endverbraucher und Supermärkte, als auch für die Lebensmittelindustrie. Er lädt am Sonntag zu einem großen Hoffest nach Huttingen ein, wo dann auch unter Anwesenheit von Landrätin Marion Dammann ganz offiziell die Kirschsaison in Südbaden starten soll.

Kirschen vergleichsweise teuer - aber so aromatisch wie selten zuvor

Im Gespräch erfahren wir: Insgesamt dürfen Kirschliebhaber in dieser Saison mit sehr aromatischen Früchten rechnen, die auch schon zu Beginn der Ernte ziemlich süß und fruchtig schmecken. Weil aber die Erntemengen deutlich geringer ausfallen, müssen Kunden für heimische Kirschen etwas tiefer in die Tasche greifen als in den letzten Jahren.

Wir blicken zurück: 2016 hatte das Kilo in der Mitte der Ernte um die 3,50 Euro gekostet - Experten aus dem Handel rechnen nun damit, dass die Kosten diesmal um bis zu einem guten Drittel ansteigen könnten. Letztendlich hängt das aber davon ab, wie viel in den nächsten Wochen noch geerntet werden kann. Wenn die späteren Sorten dann reif werden, dürfte das den Preisanstieg etwas abdämpfen, heißt es.

(fw)