Kripo, Spurensicherung, Kriminaltechniker, Tatort, © baden.fm

Ist der mutmaßliche Mörder von Endingen für weitere Übergriffe verantwortlich?

Der 40-jährige Lastwagenfahrer soll zwei junge Frauen vergewaltigt und erschlagen haben - gibt es möglicherweise noch weitere Opfer?

Dieser Frage gehen nun die Ermittler in Südbaden und Kufstein nach, nachdem sie am Freitag einen Tatverdächtigen im Fall der getöteten Joggerin Carolin G. aus Endingen festgenommen haben. Dafür haben Polizei und Staatsanwaltschaft die gemeinsame Ermittungsgruppe wieder aufgestockt. Anstatt zuletzt zehn, arbeiten nun noch einmal doppelt so viele Beamte an der Aufklärung der Hintergründe der beiden grausamen Gewaltverbrechen.

Polizeisprecher Dirk Klose beschreibt, wie die Ermittler nach der Festnahme im Mordfall von Endingen weiter vorgehen

Ihr Ziel: Sie sollen die sichergestellten DNA-Spuren und anderen Hinweise mit anderen, ungelösten Sexualverbrechen in ganz Europa abgleichen und so überprüfen, ob es sich bei dem Festgenommenen möglicherweise sogar um einen Serientäter handelt.

Konkrete Hinweise darauf gibt es bislang zwar keine, betont Polizeisprecher Dirk Klose auf baden.fm-Anfrage. Dennoch sind die Ermittler dabei, alle Details und denkbare Verbindungen zu anderen Fällen ans Tageslicht zu bringen - auch im Heimatland des mutmaßlichen Mörders, Rumänien. Eine Lokalzeitung berichtet dort von einem ungeklärten Mordfall an einer Frau in der rumänischen Stadt Vaslui im Jahr 2004. Ganz in der Nähe hatte auch der Verdächtige damals gewohnt.

Verhafteter Brummifahrer war bei seiner Arbeit völlig unauffällig

Zuletzt hatte sich auch Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) in die Ermittlungen eingeschaltet. Er hält es für grundsätzlich denkbar, dass ein Täter, der scheinbar so kaltblütig und brutal vorgeht, auch vor weiteren Straftaten nicht zurückschreckt - so Strobl in einem Interview.

Der Arbeitgeber des verhafteten Mannes beschreibt den 40-jährigen Rumänen hingegen als unauffällig und bei den Kollegen sehr beliebt. Der Familienvater hatte nach privaten Problemen offenbar bei der Spedition am Kaiserstuhl einen Neuanfang versucht und die ihm gebotene Chance beruflich auch ergriffen, heißt es.

Dem Mann drohen zwei separate Mordprozesse

Der Fernfahrer sitzt weiterhin in Untersuchungshaft und streitet die Vorwürfe ab. Die Staatsanwaltschaft in Freiburg möchte ihn wegen Vergewaltigung und Mordes vor Gericht bringen.

Ein weiteres Verfahren droht ihm außerdem in Österreich, wo der für den Mord an einer französischen Austauschstudentin im Jahr 2014 verantwortlich sein soll. Ihm drohen bei einer Verurteilung in beiden Fällen lebenslange Gefängnisstrafen.

(fw)