Die französische Polizei will gegen das illegale Heidelbeerpflücken rund um die Vogesen am Elsass durchgreifen.
Die Region um die Vogesen ist berühmt für ihre atemberaubende Naturschönheit und aktuell für eine ungewöhnliche Kriminalgeschichte. In den Sommermonaten werden die idyllischen Heidelbeergebiete zum Schauplatz eines rasanten Katz-und-Maus-Spiels zwischen Ordnungshütern und kriminellen Banden, die es auf das "Schwarze Gold" der Gebirgsregion abgesehen haben.
Die Behörden schmieden einen Plan
Die französische Behörde für Biodiversität (OFB) bestätigte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass in den Vogesen organisierte Banden aktiv sind, die bereits seit geraumer Zeit an Einfluss gewinnen. Die elsässische Regionalzeitung "Les Dernières Nouvelles d’Alsace" (DNA) berichtete kürzlich, dass die Waldbehörde ONF, das Naturschutzgebiet Tanet-Gazon du Faing westlich von Colmar und andere Vertreter der Behörden eine Allianz eingegangen sind. Gemeinsam patrouillieren sie durch die Wälder, um die Heidelbeergebiete zu schützen und mögliche Übeltäter aufzuspüren.
Das schwarze Gold der Region
Die kleinen Heidelbeeren, auch bekannt als das "L'or noir" oder das "Schwarze Gold" der Vogesen, stehen im Mittelpunkt dieser kriminellen Aktivitäten. Die Banden sind auf vielfältige Weise organisiert, mit klarer Führung und Mittelsmännern. Interessanterweise sind es oft Einwanderer ohne Aufenthaltserlaubnis, die als Pflücker rekrutiert werden, wie ein Insider des Office National des Forêts (ONF) berichtet. In der Tat wurden bereits Verhaftungen in der Region durchgeführt.
Die Straftat
In Frankreich unterliegt das Pflücken von Heidelbeeren und anderen Beeren strengen Regeln. Laut ONF-Richtlinien darf in öffentlichen Wäldern pro Person eine Menge von bis zu fünf Litern gesammelt werden, sofern keine anderen Vorschriften vor Ort gelten. Die Verwendung von sogenannten Beerenkämmen zur Erleichterung des Sammelns ist in einigen Gebieten untersagt.
Doch diejenigen, die diese Mengenbeschränkungen überschreiten, sehen empfindlichen Geldstrafen ins Auge, wie die "DNA" berichtet. Die Strafen beginnen bei 135 Euro für geringfügige Verstöße und können bei zehn Litern Sammelmenge bis zu beeindruckenden 45.000 Euro ansteigen. Bei besonders schweren Verstößen drohen sogar Haftstrafen von bis zu drei Jahren, so die Regionalzeitung.
Regeln gelten auch in Deutschland
Auch bei uns, gibt es klare Vorschriften zum Sammeln von Früchten in der Natur. Gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz, ist das Sammeln von Früchten grundsätzlich nur in begrenzten Mengen für den persönlichen Bedarf gestattet.
Inmitten dieser ungewöhnlichen Entwicklung bleibt die Hoffnung bestehen, dass die gemeinsamen Patrouillen und die verstärkten Bemühungen der Behörden dazu beitragen werden, das "Schwarze Gold" der Vogesen vor den raffinierten Diebstählen der kriminellen Banden zu schützen. Der Kampf um die Heidelbeeren setzt sich fort, während die Behörden entschlossen sind, die Regeln der Natur zu verteidigen.
(mm)