Die Prüfungsphase ist aus Sicht der Stadtverwaltung abgeschlossen, jetzt geht es an die Gestaltung des Quartiers:
Mit der Planung des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach geht es weiter voran. Heute haben Oberbürgermeister Dieter Salomon und Baubürgermeister Martin Haag mit den zuständigen Projektleitern den weiteren Zeitfahrplan für das Großbauvorhaben vorgestellt.
Wettbewerb startet noch 2017 - Bürger dürfen 2018 mitgestalten
Noch innerhalb der nächsten Monate soll ein erster städtebaulicher Wettbewerb starten, bei dem Architekten ihre Entwürfe einreichen dürfen. Zum Jahresende soll aus rund dreißig erwarteten Konzepten dann eine Vorauswahl der drei bis sieben besten getroffen werden. Bevor die Stadt jedoch einen Sieger kürt, sollen vorher erst einmal noch die Freiburger mitbestimmen dürfen:
Für Anfang 2018 ist ein Bürgerforum in Planung, bei dem Interessensverbände Einwände gegen und eigene Ideen für den neuen Stadtteil vorbringen sollen. Auch Überarbeitungen der Konzepte sollen damit möglich sein. Den endgültigen Sieger küren die Planer dann Ende nächsten Jahres. Wann genau es an die Umsetzung geht und die ersten Bagger rollen können, lässt sich aber noch nicht sagen.
Neuigkeiten gibt es auch bei der Finanzierung von Dietenbach: Bei einem ersten Konzept war die Stadt auf dem Papier bereits rund 56 Millionen Euro über dem angepeilten Limit gelegen. Über verschiedene Stellschrauben konnten nun rund 50 Millionen davon wieder eingespart werden. Indem Strommasten versetzt werden, könnten etwa zusätzliche Bauflächen entstehen, von denen sich das Rathaus Extra-Erlöse verspricht.
Sparen ließe sich auch bei der geplanten Gemeinschaftsschule, indem dort nur vier anstatt wie bisher geplant sechs Züge angeboten werden. Und auch etwa beim Risikozuschlag ließen sich Kosten noch senken. Je nach Modell gelingt der Stadt damit finanziell fast eine Punktlandung.
Der geplante Stadtteil Dietenbach soll auf einer Baufläche von 107 Hektar rund 5500 Wohnungen entstehen lassen. Das entspricht der anderthalbfachen Größe des benachbarten Rieselfelds. Mindestens 12500 Menschen sollen hier ein bezahlbares neues Zuhause finden, vorzugsweise Familien aus der mittleren und auch unteren Einkommensschicht.
Das Quartier soll vor allem den dringend benötigten Wohnraum innerhalb der Freiburger Stadtgrenzen schaffen. Zwei Hektar Mischfläche mit Gewerbebetrieben sollen den Stadtteil lebendiger machen, ansonsten liegt der Fokus fast komplett auf dem Wohnen.
Gespräche mit Grundstückseigentümern schreiten voran
Bisher besteht die Fläche vor allem aus Ackerland, die Hälfte davon in privater Hand. Die Grundstückseigentümer hatten zunächst Enteignungen und zu geringe Verkaufspreise befürchtet. Ein neues Kooperationsmodell mit der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau stellt inzwischen aber höhere Ablösesummen in Aussicht. Nach Auskunft von Baubürgermeister Haag gehen die Verhandlungen seitdem gut voran.