Auch in Südbaden haben Experten nun erstmals radioaktives Jod gemessen:
Zuerst hatten in den letzten Wochen bereits Norwegen, Finnland, Frankreich und Spanien ähnliche Messwerte festgestellt, nun hat auch das Bundesamt für Strahlenschutz in Deutschland geringe Konzentrationen von radioaktivem Material in der Luft nachgewiesen - und zwar am Schauinsland bei Freiburg.
Es handelt sich nach Auskunft der Behörde um so genanntes Jod-131, wie es beispielsweise in der Medizin oder als Nebenprodukt in einigen Atomkraftwerken zum Einsatz kommt. Allerdings sind die Werte so verschwindend winzig, dass keinerlei Gefahr für Menschen oder Umwelt davon ausgehen könnte, heißt es. Die Aktivitätskonzentrationen liegen bei einem Millionstel Becquerel pro Kubikmeter und darunter. Nur die allerempfindlichsten Geräte können solche Werte überhaupt erst wahrnehmen.
Isotop kommt in Atomkraftwerken vor, wird aber auch medizinisch genutzt
Die genaue Quelle und Ursache für die Entdeckung liegen noch im Dunkeln. Möglicherweise gibt es auch mehrere Erklärungen dafür. Bereits im Jahr 2011 hatten Messgeräte am Schausinland eine erhöhte Konzentration desselben radioaktiven Stoffes im Zuge des Supergaus im japanischen Fukushima nachgewiesen. Es kann aber auch natürliche Ursachen geben.
Bislang gibt es für die Behörden aber keinerlei Hinweise darauf, dass erneut ein atomarer Unfall hinter der Messung stecken könnte. Spekulationen darüber nannte die Behörde nach Medienberichten "Unsinn". Immer wieder tritt Jod-131 auch ohne Katastrophen in der bodennahen Luft auf, vor allem bei Inversionswetterlagen.